Siegen. Der Andrang in der Weißtalhalle in Siegen ist groß – und es tut auch nicht weh: Gesucht wird Marias „genetischer Zwilling“. Den gibt es, irgendwo
„Alleine schafft Maria es nicht“ – das ist nicht nur der Name der Aktion, die am Samstag in Siegen stattgefunden hat, sondern die bittere Wahrheit für eine 31-jährige Siegenerin.
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Der Blutkrebs ist zurückgekommen
Maria ist ein lebensfroher und geselliger Mensch, der wie alle anderen in ihrem Alter ihre gemeinsame Zukunft mit ihrem Partner planen, reisen und ihr Leben genießen möchte. Im Sommer des vergangenen Jahres kam dann der erste große Dämpfer: die Diagnose Blutkrebs. Das Leben machte eine 180-Grad-Drehung und ließ Krankenhausaufenthalte und Chemotherapien zur Tagesordnung der jungen Frau werden. Im Winter 2021 galt sie als krebsfrei, was sie und ihrem Umfeld enorm viel Hoffnung gaben und die Kurbel der Zukunftsplanung wieder in Schwung brachte.
Den ersehnten Heiratsantrag des Partners im Gepäck startete die lebensfrohe Siegenerin in dieses Jahr - jedoch machte ihr das Schicksal einen weiteren bösartigen Strich durch die Rechnung. Wiederholt wurde Blutkrebs diagnostiziert und um dieses Mal wieder gesund zu werden, benötigt Maria eine Stammzellenspende.
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Viele Freunde unterstützen die Suche nach einem Spender
Gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) haben ihre Familie und Freunde eine Registrierungsaktion auf die Beine gestellt. Am Samstagnachmittag zog es etwa 100 potenzielle Stammzellenspender zur Registrierung in die Weißtalhalle, die vor Engagement und Zuversicht nur so strotzte. „Meiner Tochter tut es gut das zu sehen. Jeder Spender bringt Hoffnung und man sieht, dass etwas ins Rollen kommt“, berichtete Marias Mutter, der man ansehen konnte, wie sehr die Aktion dem engeren Umfeld Kraft verliehen hat. Mehr als 50 Helfer, größtenteils Freunde und Freundesfreunde von Maria, funktionierten die Weißtalhalle in einen Ort des guten Zwecks um. Kurz vor dem Ende der sozialen Aktion seien an die 100 Menschen erschienen, um sich vor Ort kurz und ganz schmerzfrei das Stäbchen in den Rachen tupfen zu lassen. „Wir haben uns alle testen lassen und beobachten, dass viele junge und alte Leute spontan vorbeikommen“, sagte einer von Marias Freunden.
Als die Leukämie-Diagnose erneut bestätigt worden ist, ist die Familie der Betroffenen auf die DKMS zugegangen, um alles,was möglich ist ,zu versuchen. Bislang war die Suche nach Marias „genetischem Zwilling“ erfolglos, die Aktion am Samstag bringt aber neue Hoffnung, für die Siegenerin oder für einen der anderen Millionen Betroffenen weltweit. „Wenn sich ein Mensch registriert, dann tut er das nicht nur für einen anderen, sondern gibt zahllosen Schwerkranken etwas Hoffnung. Jeder Körper ist anders, aber fast jeder hat einen genetischen Zwilling“, appellierte Janet Mulappancharil von der Kölner DKMS. Viele Menschen würden sich nicht registrieren lassen, weil sie dem Mythos der schmerzhaften Knochenmarksentnahme aus dem Rücken glauben schenken würden. Die Medizin sei inzwischen so weit fortgeschritten, dass lediglich eine größere Menge transferiertes Blut vom Spender zum Erkrankten notwendig ist.
Für neun von zehn Betroffenen wird ein Spender gefunden
Laut Mulappancharil sind deutschlandweit bereits knapp sieben Millionen Menschen registriert. In Frage kommen Personen zwischen 17 und 55 Jahren und die nicht an bestimmten Krankheiten aus dem Bereich der Immunschwäche erkrankt sind. Rein statistisch finde man für neun von zehn Patienten einen Spender, den zehnten zu finden gestalte sich oft schwierig. Ob Maria zeitnah eine Stammzellenspende erhält, bleibt abzuwarten und zu hoffen.
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Wer sic nicht vor Ort hat registrieren lassen können, der kann das online unter www.dkms.de/mariabrauchtdich tun oder eine Spende für die kostenaufwendigen Registrierungen überbringen: DKMS-Spendenkonto IBAN: DE66 700 400 608 987 000 355, Verwendungszweck: Maria, MRY 001
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