Siegen. Maria aus Siegen hat wieder Blutkrebs. Eigentlich wollte sie in diesem Jahr ihre Hochzeit feiern. Nun benötigt sie dringend eine Stammzellspende.

Es ist 2021, der zweite Sommer in der Corona-Pandemie. Die Fallzahlen gehen runter und die Menschen freuen sich, dass langsam wieder ein bisschen Normalität einkehrt. Endlich wieder die Sonne auf der Haut spüren, endlich wieder mit Familie und Freunden treffen. Genauso geht es der damals 30-jährigen Maria aus Siegen. Sie wird von ihrer Familie als eine „lebenslustige und hilfsbereite Person“ beschrieben, „die jederzeit für einen da ist und anderen immer eine Freude bereitet“. Sie sei glücklich mit ihrem langjährigen Freund Mahir und freue sich auf die gemeinsame Zukunft mit ihm.

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Doch dann der Schock: Im Juli erhält die junge Frau mit den großen Träumen die Diagnose Blutkrebs. Schnell muss mit der Behandlung begonnen werden, wie die Stammzellspenderdatei DKMS auf einer eigens für Maria eingerichteten Seite beschreibt. Ein langer Krankenhausaufenthalt und Chemotherapien mit teils starken Nebenwirkungen werden erforderlich. Aber Maria bleibt stark und kämpft sich tapfer durch die Therapie, wie es weiter heißt. Mit Erfolg – im Winter kann sie endlich wieder zurück zu ihrer Familie. Die Freude ist groß. Die junge Frau fängt wieder an, Pläne zu schmieden. Und im Dezember macht ihr Freund Mahir einen Heiratsantrag und beide freuen sich auf eine nun unbeschwerte Zeit.

Siegen: Maria muss wieder kämpfen

Einen Monat vor dem großen Tag, sind die Hochzeitsvorbereitungen gerade abgeschlossen, berichtet die Familie. Maria muss nur noch eine Kontrolluntersuchung vornehmen lassen, dann kann sie sich unbesorgt auf die Trauung freuen. Aber alles kommt ganz anders, erzählt Marias Schwester Louisa der DKMS.

Registrierungsaktion zur Stammzellspende

Gemeinsam mit der DKMS gemeinnützige GmbH (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) haben Familie und Freunde von Maria eine Registrierungsaktion ins Leben gerufen. Freiwillige werden gebeten, am Samstag, 13. August, zwischen 14 und 18 Uhr in die Weißtalhalle in Kaan-Marienborn, Blumertsfeld 2, zu kommen. Vor Ort wird ein Abstrich der Wangenschleimhaut genommen und später im Labor auf relevante Gewebemerkmale untersucht.

Maria habe ein Rezidiv: „Der Blutkrebs ist zurück!“ Die muss erneut ins Krankenhaus, eine weitere Chemotherapie wird gestartet. Marias Familie appelliert nun an die Menschen in und außerhalb von Siegen: „Lass dich als Stammzellspender registrieren. Diesmal schafft sie es nur mit deiner Hilfe! Maria braucht dich, um Momente, wie ihre Hochzeit, erleben zu können. Jede Registrierung gibt Maria und anderen Patienten Hoffnung auf Leben. Wir danken dir von Herzen für deine Unterstützung.“

Was ist Blutkrebs?

Laut DKMS ist Blutkrebs „ein Sammelbegriff für verschiedene bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems, bei denen Blutzellen entarten und sich unkontrolliert vermehren“. Mit ihrer Vermehrung würden die entarteten Zellen die lebensnotwendigen roten und weißen Blutkörperchen (Erythrozyten und Leukozyten) sowie die Blutblättchen (Thrombozyten) verdrängen. Dadurch würde der Sauerstofftransport und die Infektionsabwehr behindert, zudem könnten Blutungen schlechter gestoppt werden.

Maria und ihr Freund Mahir hatten sich nach der Genesung auf eine sorgenfreie Zukunft gefreut. Nun kämpfen sie wieder gemeinsam um Marias Leben. Die einzige Überlebenschance für die 31-Jährige ist eine Stammzellenspende.
Maria und ihr Freund Mahir hatten sich nach der Genesung auf eine sorgenfreie Zukunft gefreut. Nun kämpfen sie wieder gemeinsam um Marias Leben. Die einzige Überlebenschance für die 31-Jährige ist eine Stammzellenspende. © DKMS | DKMS

Die Behandlungsgrundlage bilde meist eine Chemotherapie, bei der versucht werde, möglichst viele Blutkrebszellen zu zerstören. Nach erfolgreicher Therapie könne das „blutbildende System anschließend wieder neue, gesunde Zellen herstellen“. Laut DKMS sei für die Mehrzahl der erkrankten Kinder und Erwachsenen „eine Stammzelltransplantation oftmals die einzige Chance auf Heilung“.

Siegen: So kann man Stammzellen-Spenderin oder Spender werden

Entscheidend für die Übertragung von Stammzellen sei die Übereinstimmung von Gewebemerkmalen, sag Janet Mulappancharili von der Spenderneugewinnung der DKMS. Anhand der Muster auf der Zelloberfläche könne das Immunsystem erkennen „ob die Zelle zum Körper gehört oder vernichtet werden muss“. Dieser „Fingerabdruck der Zelle“ müsse bei Spender und Empfänger möglichst identisch sein, „um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden“. Laut DKMS eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

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Neben örtlichen Aktionen ist auch eine Online-Registrierung möglich. Grundsätzlich könne sich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellspender registrieren lassen. Eine Einwilligung könne jederzeit zurückgenommen werden.

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Nähere Informationen zu den Hintergründen, aber auch zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen der tatsächlichen Stammzellentnahme gibt es auf der Website der DKMS unter www.dkms.de.

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