Kreuztal. Trotzdem wird das Wasser warm bleiben. Warum und wo Kreuztal auch noch Energie einsparen will, steht hier:
Die Stadt Kreuztal zieht die Stecker und dreht die Heizungen ab – im übertragenen Sinne. Die Verwaltung legt dem Infrastrukturausschuss eine Liste von 25 Maßnahmen vor, die den Energieverbrauch reduzieren sollen. Dabei geht es zum einen um die Drosselung des Verbrauchs, zum anderen aber auch ums Geld: Die Stadt rechnet im nächstem Jahr mit 1,5 Millionen Euro Mehrausgaben für den Strom und 1,2 Millionen Euro mehr fürs Gas.
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Nur noch 15 Grad in Hallen und kalte Duschen
Diese Maßnahmen will die Stadt Kreuztal unter anderem ergreifen:
Freibad: Im Schwimmerbecken im Freibad Buschhütten wird die Heizung von 23 auf 19 Grad abgesenkt. Bei gutem Wetter sorgen Sonne und Solarabsorberanlage dafür, dass das Wasser trotzdem 23 Grad und wärmer ist. Je Grad spart die Stadt sechs Prozent Wärmeenergie. Wenn das Becken nur noch über die Absorberanlage beheizt wird, spart die Stadt 90 Prozent der bisherigen Heizkosten.
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Hallen (1): In den Mehrzweck- und Sporthallen ist eine Absenkung der Raumtemperatur auf 15 Grad zulässig.
Hallen (2): Die Warmwasseraufbereitung in den Hallen wird abgeschaltet. Die bloße Drosselung der Temperatur bringt nämlich nichts, sagt Stadtbaurätin Christina Eckstein im Gespräch mit dieser Zeitung: Bei mäßigen Temperaturen breiten sich Legionellen aus. „Entweder an oder aus.“
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Höchstens 20 Grad in Klassenzimmern
Kitas und Schulen: In Kitas, Schulen sowie anderen öffentlichen Gebäuden wird die Raumlufttemperatur abgesenkt: in Schulen und Büros auf 20 Grad, in Kitas ebenfalls – mit Ausnahme der Waschräume (24 Grad) und Schlafräume (18 Grad). Die Stadt würde auch hier je Grad sechs Prozent Verbrauch sparen. Dass Schulen dennoch viel Wärmeenergie verbrauchen werden, weil sie wegen Corona durchlüften müssen, ist der Stadtbaurätin bewusst. Lediglich drei Luftfiltergeräte für anders nicht zu belüftende Räume hat die Stadt angeschafft, mehr sei auch nicht geplant. Eine wirkliche Lösung werden erst Raumlufttechnikanlagen bringen, die aber nicht nachträglich in bestehende Gebäude installiert werden sollen. „Das werden wird bei Neubauten berücksichtigen.“ Dass der Energieverbrauch der Schulen im ersten Corona-Winter nicht durch die Decke geschossen, sondern fast konstant geblieben ist, ist für Christina Eckstein nachvollziehbar: 2020/21 waren die Schulen wochenlang geschlossen, die Lockdowns haben das Heizen sozusagen „kompensiert“.
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Kein warmes Wasser mehr zum Händewaschen
Waschbecken: An Handwaschbecken sollen „wo immer möglich" Durchlauferhitzer und Untertischgeräte für die Warmwasseraufbereitung abgebaut werden. Die Stadt rechnet mit einer Stromeinsparung von fünf Prozent.
Gemeinschaftsunterkünfte: In Gemeinschaftsunterkünften (für Wohnungslose und Geflüchtete) soll die Raumtemperatur fest eingestellt werden – durch den Einbau von „Behördenthermostaten“.
Bereits erfolgt sind die Kürzung der Heizungs-Betriebszeiten, die Nachtabsenkung erfolgt, die Beleuchtung wurde auf LED umgestellt, die empfohlenen Wartungsarbeiten werden regelmäßig vorgenommen. Städtische Sportstätten sind in den Sommer- und Weihnachtsferien geschlossen. Wenn die Schließungen auf Oster- und Herbstferien erweitert würden, könnte die Stadt noch mehr Geld sparen.
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