Hilchenbach. Die Stadt Hilchenbach setzt zwei Projekte zugunsten der Barrierefreiheit um: Für die Behindertenbeauftragte sind es „deutliche Verbesserungen“.

Die Stadt Hilchenbach will barrierefreier werden. Dafür hat sie gleich zwei Projekte in die Tat umgesetzt: Eine Automatiktür sorgt dafür, dass die Außentoilette am Rathaus nun viel leichter für Menschen mit Handicap geöffnet werden kann. Und Funkklingeln sollen an anderen Stellen das Leben erleichtern. „Das sind erhebliche Verbesserungen“, sagt Behindertenbeauftragte Gudrun Roth.

Automatiktür

Auf Betreiben des Arbeitskreises „Barrierefrei“ wurden Haushaltsmittel im Baubereich für die Automatiktür bereitgestellt. Anfang des Jahres wurde sie dann eingebaut. Derzeit fehlt noch die Beschilderung zur Handhabung der Tür – solange informiert ein Plakat darüber. Arbeitskreismitglied Eva Konieczny nimmt den Schlüssel in die Hand, schließt auf, schon öffnet sich die Tür für 15 Sekunden.

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Sollte es jemand in dieser Zeit nicht schaffen und noch in der Tür stehen, blockiert sie, wenn sie an das Hindernis kommt, erläutert Gudrun Roth. Im Innenraum gibt es einen Bewegungsmelder für die Beleuchtung. „Man kann hindernisfreier zur Toilette gehen“, betont Gudrun Roth. Die Schlüssel für die Behindertentoilette würden Menschen mit Schwerbehindertenausweis bekommen.

Funkklingel

Das ist aber längst nicht alles: Mit ihrem Rollator kommt Arbeitskreismitglied Christiane Köppen nicht selten nur schwer ohne Hilfe in ein Geschäft in Hilchenbach. Nun kann sie beim Schuhhaus Laufgut Hassler oder der Buchhandlung „Bücher buy Eva“ klingeln, wenn sie Hilfe braucht. Die Funkklingel habe sogar 30 Klingeltöne, erzählt Gudrun Roth. Ertönt die Klingel, „kommt jemand raus und ist behilflich“. Und das Ganze funktioniert wirklich hervorragend: Eva Konieczny klingelt, schon steht Thorsten Hassler vor der Tür, um zu helfen. Er hat den Melder extra in seiner Werkstatt angebracht, damit er ihn auch hört. Die Klingel vor der Tür ist auch mit Blindenschrift für seheingeschränkte Menschen ausgestattet.

Vorm Eingang des Schuhhauses Laufgut Hassler in Hilchenbach befindet sich nun eine Klingel, die Menschen mit Handicap nutzen können, damit sie Hilfe bekommen.
Vorm Eingang des Schuhhauses Laufgut Hassler in Hilchenbach befindet sich nun eine Klingel, die Menschen mit Handicap nutzen können, damit sie Hilfe bekommen. © WP | Ina Carolin Pfau

„Wir freuen uns, dass sich diese zwei Läden bereiterklärt haben“, sagt Gudrun Roth. Es ist erst der Anfang: Acht Klingeln aus dem Pilotprojekt „Bitte klingeln – wir helfen Ihnen!“ sind noch zu haben, weitere Hilchenbacher Geschäftsinhaber werden dafür gesucht.

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„Wer will, bekommt die Klingel kostenfrei zur Verfügung gestellt“, so Gudrun Roth. Dabei gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. „Es geht darum, das Angebot zu machen, damit man helfen kann“, betont Rainer Groos, Behindertenbeauftragter beim Kreis Siegen-Wittgenstein.

Zusammenarbeit

Beide Projekte kamen durch die Kooperation des Kreises Siegen-Wittgenstein, des Arbeitskreises Barrierefrei und der Stadt Hilchenbach zustande. Es handle sich um eine „hervorragende Zusammenarbeit“, so Groos. Gemeinsam erreiche man mehr als alleine, sagt Gudrun Roth. Die Gesamtkosten für beide Projekte von rund 1000 Euro teilen sich der Kreis Siegen-Wittgenstein und die Stadt Hilchenbach.

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