Krombach. Bei Krombacher gehen die Bierflaschen zur Neige. Neue sind Mangelware und daher sehr teuer. Darum der Appell: Bitte die Flaschen zurückbringen.

Die Planbarkeit ist fast gleich Null in diesen Zeiten. „Aktuell haben wir noch ausreichend Flaschen zum Befüllen“, sagt Peter Lemm, Unternehmenssprecher der Krombacher Brauerei. In weiser Voraussicht habe man ordentlich eingekauft – noch ist Krombacher nicht in Leergut-Bedrängnis. Aber wie lange das noch so bleibt, ist, wie so oft derzeit, offen: Es mangelt aktuell an Bierflaschen. Das Phänomen tritt im Grunde fast in jedem Sommer auf, weil in dieser Zeit mehr Bier getrunken wird. Der Ukraine-Krieg und die Gas-Krise haben das Problem aber in diesem Jahr verschärft.

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Das Wetter ist seit recht langer Zeit im Durchschnitt sonnig und warm, die Beschränkungen der Corona-Pandemie insbesondere für die Gastronomie sind aktuell vom Tisch – der Absatz der Brauereien ist gut. In Spitzenzeiten brauchen die Brauereien viel Flaschenware, um bedarfsgerecht nachfüllen zu können. Weil viel im Umlauf ist, bittet auch die Krombacher Brauerei in der aktuellen Situation ihre Kunden, leere Pfandflaschen möglichst bald zurückzubringen, um die Lage zu entschärfen. Denn an neue zu kommen, sei wahnsinnig schwierig, so Peter Lemm. Wie sich die Situation weiterentwickelt? „Ein großes Fragezeichen“, sagt der Pressesprecher.

Wegen der Gas-Krise bereitet Krombacher den Umstieg auf Öl vor

Auch bei Krombacher wird eine Mischung aus neuen und Pfandflaschen befüllt. Die benutzten Behältnisse laufen vorher durch einen sogenannten „Inspektor“; das Gerät durchleuchtet das Material auf etwaige Risse, bevor wieder Bier eingefüllt werden kann. Schadhafte Flaschen werden aussortiert, Neuware entsprechend des Bedarfs zugekauft, üblicherweise mehrmals pro Jahr, erläutert Peter Lemm. Das ist nicht immer planbar, aber üblicherweise ist auch in Zeiten, in denen viele Flaschen als verkauft in den Haushalten stehen – also in den Sommermonaten, in denen mehr Bier getrunken wird –, genug Neuware verfügbar, um Nachschub ordern zu können. Insgesamt kommen die deutschen Brauereien Branchenangaben zufolge auf 9000 Millionen Glasgebinde, um den Mehrwegkreislauf aufrecht erhalten zu können.

Fertig abgefüllte Bierflaschen bei Krombacher; Im Sommer wird mehr Bier getrunken – wenn Pfandflaschen knapp werden, wird üblicherweise Neuware nachgekauft. Aktuell ist das aber schwierig.
Fertig abgefüllte Bierflaschen bei Krombacher; Im Sommer wird mehr Bier getrunken – wenn Pfandflaschen knapp werden, wird üblicherweise Neuware nachgekauft. Aktuell ist das aber schwierig. © FUNKE Foto Services | Lukas Schulze

Die Produktion von Glasflaschen ist „wahnsinnig energieaufwendig“, erklärt Peter Lemm – die Energiekosten sind bereits enorm gestiegen, die Preise für Flaschen steigen entsprechend, während gleichzeitig die für die Brauereien günstigeren Pfandflaschen nicht mehr uneingeschränkt verfügbar sind. Was im übrigen neben Strom auch alles an zugeliefertem Material betreffe, sagt Peter Lemm: Etiketten, Kronkorken, Getränkerohstoffe. „Alles, was wir einkaufen, ist teuer.“ Auch der Mangel an Lastwagenfahrern spiele dabei eine Rolle.

Krombacher: Bierpreis-Steigerung zur Zeit kein Thema

Wie allen anderen Unternehmen und Privathaushalten bleibe der Krombacher Brauerei kaum etwas anderes übrig, als abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Situation entwickelt und so gut wie möglich zu reagieren. „Wir versuchen, uns auf alle Eventualitäten bestmöglich vorzubereiten, um uns auch kurzfristig behelfen zu können“, bekräftigt Peter Lemm. Vor dem Hintergrund der Preissteigerungen könne auch nicht ausgeschlossen werden, dass das Bier teurer wird. „Aktuell ist das aber kein Thema“, betont Lemm.

Die Krombacher Brauerei aus der Luft.
Die Krombacher Brauerei aus der Luft. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Auch das Bierbrauen selbst braucht große Mengen Energie, die Krombacher Brauerei benötigt dazu Gas. Aktuell prüfe das Unternehmen eine Bevorratung mit Öl, um die Produktion umstellen zu können, falls die Gaslieferungen gestoppt werden – was auch nicht ganz so einfach sei.

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Auch wenn die Veränderungen bei den globalen Lieferketten durch den Ukraine-Krieg für die Krombacher Brauerei geringer sei als in anderen Branchen – sie agiert eher im nationalen Markt als andere Firmen – sei die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von internationalen Handelsbeziehungen inzwischen doch spürbar – gerade auch nach der langen Corona-Zeit, die bereits einige Einschränkungen mit sich gebracht hatte.

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