Siegen. Mitarbeiter der Hessischen Landesbahn sind zum Warnstreik aufgerufen. Mehrere Züge sind in Siegen bereits ausgefallen. Es kommt zu Verspätungen.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG ruft ihre bei der Hessischen Landesbahn (HLB) in Siegen beschäftigten Mitglieder am Mittwoch, 22. Juni, zu einem Warnstreik auf. Der befristete Arbeitskampf hat um 6 Uhr begonnen. Bis 10 Uhr sind schon mehrere HLB-Züge ausgefallen.
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EVG fordert mindestens 6,8 Prozent mehr Lohn
Hintergrund seien die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen, heißt es in einer Pressemitteilung der EVG. „Wir wollen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen zumindest das verdienen, was in der Branche üblich ist. Dazu müssen die Löhne um mindestens 6,8 Prozent angehoben werden. Hierzu ist die Geschäftsführung der HLB nicht bereit. Sie orientiert sich an einem niedrigeren Tarifabschluss, der mit einer anderen Gewerkschaft abgeschlossen wurde“, kritisiert EVG-Geschäftsstellenleiter Alexander Beichel.
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Auch weiteren Forderungen, wie ein weiteres EVG-Wahlmodell – mit der Möglichkeit selbst über mehr Geld oder mehr Urlaub bestimmen zu können – oder der Möglichkeit, künftig Leistungen aus dem Fonds „Wohnen und Mobilität“ nutzen zu können, steht die HLB ablehnend gegenüber. Konkret sieht dass Wahlmodell vor, „dass sich die Kollegen zwischen 2,6 Prozent mehr Lohn, sechs Tagen mehr Urlaub oder eine Stunde weniger arbeiten entscheiden können“, erläutert Alexander Beichel. In knapp 50 Unternehmen, die die EVG betreut, sei dieses zweite Wahlmodell längst eingeführt. „Es haben alle in Hessen außer die HLB“, sagt Alexander Beichel.
„In vielen anderen Unternehmen, in denen wir Tarifverträge abschließen, sind die Leistungen schon längst selbstverständlich, deshalb wollen wir diese nun auch bei der Hessischen Landesbahn durchsetzen. Unsere Kolleginnen und Kollegen sollen hier nicht schlechter gestellt sein“, erklärte Alexander Beichel. Er forderte die Geschäftsleitung auf, sich ernsthaft um eine Lösung des Tarifkonflikts am Verhandlungstisch zu bemühen. Weitere Arbeitskämpfe könnten sonst nicht ausgeschlossen werden. Alexander Beichel betont aber auch, dass die EVG zu Gesprächen bereit sei, „wenn die HLB ernsthaft verhandeln möchte“.
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Diese Züge sind bisher betroffen
Die HLB betreibt von Siegen aus die Westerwald-Sieg-Bahn nach Au, die Rothaarbahn nach Betzdorf und Bad Berleburg, die Sieg-Dill-Bahn nach Dillenburg, den Main-Sieg-Express nach Gießen und Frankfurt und die Hellertalbahn von Betzdorf nach Dillenburg. Am Mittwochmorgen kam es bis 10 Uhr bei der HLB zu acht bis neun Zugausfällen, schätzt Alexander Beichel. Auch mittags wurden noch Verspätungen gemeldet. Betroffen seien die Strecken zwischen Betzdorf und Siegen, Olpe und Erndtebrück und Betzdorf und Dillenburg gewesen. „Auch die Instandhaltung fällt aus, die Werkstatt streikt mit“, so Alexander Beichel. Das würde dazu führen, dass die Kapazität der Züge abnehmen wird, wenn der Streik noch länger andauere. 40 Kollegen würden bei dem Streik mitmachen, so Alexander Beichel.
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