Siegen. Die FDP-Fraktionen Siegen, Kreuztal und Wilnsdorf fordern, dass die Bezirksregierung sich als Vermittler einschaltet.
Der Rat der Stadt Siegen berät am Mittwoch über die Errichtung einer vierten Gesamtschule. Die FDP-Fraktionen Wilnsdorf und Kreuztal fordern gemeinsam mit der FDP-Fraktion der Stadt Siegen, vor dem Schließungsbeschluss für die Hauptschule Achenbach und die beiden Realschulen eine gemeinsame Schulentwicklungsplanung für die Gemeinden des Altkreises Siegen einschließlich der freien christlichen Schulen und der gymnasialen Oberstufen der Berufskollegs aufzustellen.
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„Nicht nachvollziehbare Interessen"
Schülerströme und Schülerwechsel sollen genauer untersucht werden, „so dass dann strategische Schulplanungen auf fundierter, interkommunaler Basis vorbereitet werden können“. Die Fraktionen sprechen sich für eine Vermittlung durch die Bezirksregierung aus, um einen derzeit nicht bestehenden Konsens zwischen der Stadt Siegen und den Umlandgemeinden herstellen zu können. Bis dahin soll ein Errichtungsbeschluss für die Gesamtschule ausgesetzt werden.
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Die Vorlage der Siegener Verwaltung sei „geeignet, die Schulsysteme im Umland nachhaltig zu schädigen“, heißt es in der Pressemitteilung der FDP. Der Vorsitzende der Fraktion FDP / Bürger für Wilnsdorf, Andreas Weigel bedauerte, die Siegener Verwaltung fahre „einen massiven Konfrontationskurs mit dem Umland, um eigene nicht nachvollziehbare Interessen durchsetzen zu können“. Die Siegener Realschulen und die Hauptschule machten eine hervorragende Arbeit.
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Schulaufsicht soll moderieren
Tibor Zachar (FDP-Fraktion Kreuztal) bedauerte, dass trotz der vielfältigen Verknüpfungen im Schulsystem des Altkreises keine interkommunalen Absprachen möglich gewesen seien. Die Schließung der beiden Realschulen und der Hauptschule in Siegen würde zu der Verpflichtung der Schulträger, regional auf ein ausgewogenes, vielfältiges, inklusives und umfassendes Angebot zu achten, im Widerspruch stehen.
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Aus Siegener Sicht sei jetzt ein Moderationsverfahren durch die Schulaufsicht unumgänglich, sagte der Siegener Fraktionsvorsitzende Klaus Volker Walter. Man könne nicht an den Fakten vorbei mit dem Kopf durch die Wand. „Die jetzige Verfahrensweise macht deutlich mehr kaputt als sie aufbaut“.
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