Hilchenbach. Die nächste Baustelle ist in Hilchenbach: Mit der Modulbau-Schule von der Stange findet sich nicht jeder ab.
Bautechnik-Leiter Rolf Schmitt spricht von einer „Funktionalausschreibung“. CDU-Stadtverordneter Arne Buch kürzt das ab mit „Ein Stück Schule“. Gemeint ist das Verfahren, wie die Florenburg-Grundschule um einem „Modulbau“ erweitert werden soll. Von ihrer Vorstellung, den Anbietern der Fertigbauten nur grobe Daten, wie zum Beispiel die Zahl der zu schaffenden Klassenräume, vorzugeben, wird sich die Stadt verabschieden müssen. „Eine tragfähige Planung“ hat der Bauausschuss von der Verwaltung verlangt. Drei Stationen hat der Bauausschuss zuvor besucht: zuerst das Feuerwehrgerätehaus Müsen, das gern Baustelle werden würde. Dann den Kulturellen Marktplatz, der schon seinen ersten Rohbau stehen hat. Schließlich die Florenburgschule, die lieber heute als morgen Baustelle werden soll.
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Die nächste Baustelle: Die Florenburgschule
Der Modulbau werde dieselben Ausgaben erfüllen müssen wie ein Massivbau, sagte Rolf Schmitt. Eine möglichst allgemein gehaltene Ausschreibung solle allen Anbietern die Gelegenheit geben, Angebote einzureichen – reißen werden sie sich um den Hilchenbacher Auftrag wohl ohnehin nicht. „Bis nächstes Frühjahr sind die Unternehmen zu.“ Um dann möglichst schnell um Zuge zu kommen, will die Stadt den Anbietern viel Spielraum lassen. Wenn die vier Klassenräume nach den Sommerferien 2023 bezogen werden könnten, wäre das „sehr wünschenswert“, sagte Stadtrat Christoph Ermert.
Arne Buch (CDU) hielt nichts von dem vorgeschlagenen Vorgehen: „Inhaltlich ein Desaster.“ Am Ende werde dem Anbieter sogar freigestellt, wie das Gebäude auf dem Grundstück platziert werde und ob das Obergeschoss womöglich nur über eine Außentreppe erschlossen werde. „Wenn wir schon 1,8 Millionen Euro ausgeben, tun wir gut daran, genau zu überlegen“, sagte Buch, „wir sollten es uns nicht so einfach machen und aus der Verantwortung stehlen.“
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Die Florenburgschule braucht Platz: Die Schülerzahlen steigen, die Schule wird auf Dauer dreizügig geführt. Zuletzt wurde die Bibliothek aufgelöst, um einen Unterrichtsraum zu gewinnen. Auch dem offenen Ganztag fehlt ein Betreuungsraum. Bereits jetzt sind zwei Klassenräume in einen Container ausgelagert, an dessen Stelle der Modulbau errichtet werden soll – mit vier Räumen auf zwei Etagen und einer Erweiterungsmöglichkeit um weitere zwei Klassen. Bereits in den Sommerferien soll der Pavillon auf den unteren Schulhof versetzt werden, um das Baufeld oben freizuräumen. Wie lange der Bau von der Stange dort stehen wird, ist offen – ein bis zwei Jahrzehnte könnten es werden. „Es muss ja kein Modulbau sein“, meinte Arne Buch und regte einen Holzrahmenbau an.
Die größte Baustelle: Der Kulturelle Marktplatz
So viel Zeit wie der Kulturelle Marktplatz Dahlbruch hat die Florenburgschule nicht. Gut zehn Jahre Planung und Diskussion waren uns Land gegangen, bevor vor nunmehr einem Jahr der offizielle Spatenstich möglich wurde. Mittlerweile steht das Haus der Alltagskultur an der Stelle der ehemaligen Turnhalle: unten das Jugendcafé, daran anschließend weitere Gruppenräume und schließlich, an der Nahtstelle zum Theater. ein sich über zwei Etagen erstreckender Veranstaltungssaal, darüber im ersten Stock die neue Mehrzweck-Turnhalle. „Es geht voran, und es wird zügig weitergehen“, sagte Baudezernent Michael Kleber beim Ortstermin des Bauausschusses.
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Da, wo man jetzt vom Bernhard-Weiss-Platz ins Haus der Alltagskultur hineingeht, wird sich im nächsten Bauabschnitt der Erweiterungsbau des Theaters anschließen: Gastronomie unten, zweiter Kino- und Theatersaal oben, und zwischen Neu- und Altbau ein Gang, der vom neuen Haupteingang aus alle Einrichtungen des Kulturellen Marktplatzes erschließt. Das „alte“ Theater hat einen neuen Seiteneingang erhalten, eingebaut wurde der Schacht für den Aufzug, der alle drei Ebenen verbinden wird. „Das Foyer wird viel kleiner“, bedauerte Kino-Besitzer Jochen Manderbach. Katrin Baldursson von der städtischen Bautechnik verwies auf die neuen Flchen im Erweiterungsbau. „Aber wem gehören die?“, fragte Manderbach zurück. Katrin Baldursson-Schütz: „Uns allen.“
Zum Hüttenweg, an dem das Obergeschoss des Theaters liegt, werden zwei neue Notausgänge gelegt – denn vor die alten Fluchtwege aus dem Saal auf den Platz wird nun der zweite Saal gebaut. Der Blick von hinten zeigt, warum der Gebrüder-Busch-Kreis in der nächsten Spielzeit ohne das Dahlbrucher Theater plan: Der Bereich hinter der Bühne ist komplett weggerissen – hinter der Kino-Leinwand ist nichts mehr. Ende 2023 soll der Kulturelle Marktplatz fertig sein. An diesem Zeitplan hält die Stadt fest, sagt Baudezernent Michael Kleber. „Die Firmen arbeiten Hand in Hand“, bestätigt Katrin Baldursson-Schütz. „Manchmal ist es hier ganz schön wuselig.“
Die Wunsch-Baustelle: Das Feuerwehrgerätehaus Müsen
Eine Baustelle für die eher ferne Zukunft wird das Müsener Feuerwehrgerätehaus: Es ist zu klein. Für die Fahrzeuge, von denen eins nur deshalb noch in die Halle passt, weil es besonders kleine Räder bekommen hat – was es wiederum weniger waldtauglich macht. Zu klein aber auch für die Menschen: Die Spinde sind zu klein für die immer umfangreichere Ausrüstung der 40 Aktiven und 20 Jugendfeuerwehrleute, nach Geschlechtern getrennte Duschen und Umkleideräume gibt es nicht. „Viel zu eng“ sei das Haus geworden, stellt Löschzugführer Karsten Brombach fest. Immerhin: Mit viel Eigenleistung konnte im Obergeschoss des ehemaligen Müsener Rathauses, in de,m auch einmal die Post und de Kleiderstube untergebracht waren, ein Schulungsraum eingerichtet werden – einer von dreien, über die die Stadtfeuerwehr überhaupt verfügt, „Ein paar Malerarbeiten fehlen noch“, sagte Garvin Müller, der den Umbau organisiert hat.
Die Stadt braucht Geld für Müsen. Ausschussvorsitzender André Jung (CDU) regte an, auch hierfür Fördermittel zu akquirieren – so wie für Grund, wo ein Neubau bald beginnen kann. Ob dann ein Erweiterungsbau möglich wird, ist offen. Hilchenbach freundet sich gerade mit Modulbauten an – die gibt es auch für Sanitärräume.
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