Siegen. Das Siegener Sommerfestival kehrt zurück in den Innenhof des Oberen Schlosses – und steht folgerichtig unterm Titel „Das Beste kommt zum Schloss“

Der Innenhof des Oberen Schlosses zu Siegen ist der wohl stimmungsvollste Veranstaltungsort der Stadt, wie geschaffen für das Siegener Sommerfestival mit Musik, Varieté und Kabarett. Zwei Jahre gab es Corona-Einschränkungen, jetzt kehrt der Kultursommer zurück zum Schloss, bunter, vielfältiger und hochwertiger denn je, wie die Programmmacher selbstbewusst ankündigen: „Das Beste kommt zum Schloss“ ist das Programm zwischen 10. Juni und 11. September daher überschrieben.

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Mehr als 40 Open-Air-Veranstaltungen sind geplant, dazu weitere 30 Abende des Siegener Open-Air-Kinos. Gebündelt hat KulturSiegen bekannte und beliebte Reihen wie „Sonntagnachmittags um 4“, Kindertheater und Sommerfestival – neu unter dem Begriff „Stage Art“. Die „world music nights“, bisher im Krönchen-Center, sollen im Schlosshof ein eigenes Festival der internationalen Musikkultur unter professionellen Bühnenvoraussetzungen werden und Platz bieten für bis zu 400 Fans hochkarätiger Vokal- und Instrumental-Artisten.

Kultur Siegen bietet verbesserten Online-Ticket- und Wetterservice

Bei der Vorstellung des Programms kam Bürgermeister Steffen Mues nicht umhin, das herausragende Areal rund ums Obere Schloss zu loben: „gute Stube der Stadt“, „pittoreske Bel-Etage des Siegbergs“. Schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs hätten hier Kulturveranstaltungen stattgefunden, die „Schloss-Spiele“ in den 1950er Jahren etwa. Vor 40 Jahren, am 1. Mai 1982, hatte „Sonntagnachmittag um 4 im Schlosspark“ Premiere, 1983 geriet der Innenhof ins Visier der Kulturmacher für ein Freiluft-Theaterfestival, 1989 fand das erste Siegener Sommerfestival statt. 31 Jahre fester Platz im regionalen Veranstaltungsleben – dann kam Corona. Trotz Pandemie gab es nur teilweise Einschränkungen Sonntagnachmittag um 4, Kindertheater, Spiegelzelt, Open-Air-Kino fanden statt. Nacht der 1000 Lichter, eine Spielzeit im Schlosshof, Nacht der Musik fielen aus.

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Dafür wurde und wird gebaut: Im Sommer 2020 entstand der große Abenteuerspielplatz im Schlosspark, aktuell werden Schlossmauer und -parkwege erneuert. Also zieht alles in den Schlosshof, aber sicher ohne Einbußen bei der Atmosphäre, ist der Bürgermeister überzeugt.

Neu ist auch ein verbesserter Informations- und Ticketservice. Auf www.kultursiegen.de finden sich ausführliche Veranstaltungsbeschreibungen und Video-Appetitanreger. Dort können über den Veranstaltungskalender nun auch zusätzlich zu den bekannten Vorverkaufsstellen Karten gekauft werden – und den tagesaktuellen Wetter-Button gibt’s auch.

Ein Höhepunkt im Siegener Kultursommer: Ulrich Tukur und seine Rhythmus Boys

Erstmals zum Sommerprogramm gehört eine kleine Klassikreihe unter dem Titel „Philharmonie light“, eine kammermusikalische Soiree in historischem Ambiente an drei Abenden, mit Ensembles der Philharmonie Südwestfalen. Zur neuen Gastlichkeit gehört neben Bistrotischen und Snackbar der „Begrüßungsschluck“, zudem ist der Eintritt ins Siegerlandmuseum ist für Konzertkarteninhaber zwischen 17 und 19 Uhr frei.

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Ein Programmhöhepunkt: das Gastspiel des Schauspielers Ulrich Tukur am 2. Juli, der mit seinen „Rhythmus Boys“ eine „herrlich schräge Konzertperformance“ präsentiert. Tukur, leidenschaftlicher Musiker, singt, spielt Akkordeon und Klavier und versetzt das Publikum mit „pomadigem und zugleich ironisch gebrochenem Stimmgestus in das frivole Berlin der 20er Jahre“, so die Veranstalter.

Internationale, lokale, humoristische Größen beim Siegener Sommerfestival

Global: Bozen Brass aus Südtirol (1. Juli), Barcelonas Flamenco-Königinnen Las Migas (24. Juni), die Vokal-Ensembles Ringmasters aus Schweden (9. Juli), Gema4 aus Spanien und Kuba (22. Juli).

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Lokal: Gitarrist Werner Hucks im Duo mit Trompeter (und Leiter der Uni Big Band) Martin Reuthner (11. Juni), Judith Adarkwah und Mario Mammone (30. Juli).

Zur World Music gehört die franko-amerikanisch-deutsch-polnisch besetzte Marion & Sobo Band, die zusammen mit dem Roma-Gitarristen Lulo Reinhardt (entfernt verwandt mit Django Reinhardt) am 17. Juni auftritt. Oder die sechs spannenden Musiknomaden von RasgaRasga, die am 10. Juni den Siegener Kultursommer eröffnen.

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Humor gibt’s ebenfalls: Das süddeutsche Ensemble Gankino Circus (5. August) etwa, die beiden schweizerisch-Berliner Gören vom Duo Luna Tic (8. Juli) und bei dem bayerischen Philosokomiker Peter Spielbauer (16. Juli) zu, einem Wortakrobaten und Performancekünstler. Feinen Humor präsentieren darüber hinaus auch Gogol & Mäx mit ihrem „Teatro Musicomico“ (29. Juli) – nicht zu vergessen das runderneuerte Team vom Improvisationstheater Springmaus (15. Juli), das nach wie vor zu den Publikumslieblingen in Siegen zählt.