Wilnsdorf. Die explodierenden Energiepreise kommen den Waldgenossen zupass: Sie haben weniger Mühe, ihr Holz loszuwerden.
Im Bereich Höhwäldchen trafen sich nun rund 60 Interessierte, um einen von 73 Poltern zu ersteigern. Diese lagerten in Reih und Glied an einem Waldweg. Mit Holz zu heizen ist kostengünstig – und für viele Menschen eine interessante Option insbesondere mit Blick auf die Gas- und Ölpreise.
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Anteile werden meist vererbt
Der Vorsteher der Wald- und Haubergsgenossenschaft Wilnsdorf, Klaus Kettner, begrüßte die Anteilseigner, die nun ersteigern wollen. Der Waldbestand in Wilnsdorf besteht aus 8000 Anteilen. Von Generation zu Generation werden die Wald-Anteile meist innerhalb der Familie vererbt. Die Anteilseigner sind der Waldgenossenschaft angeschlossen. Insgesamt 460 Mitglieder hat die Wald- und Haubergsgenossenschaft Wilnsdorf.
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„Wir haben bis 2019 die Haubergs-Anteile mit stehenden Bäumen versteigert. Die Anteilseigner müssen selber fällen, Sicherheit spielt eine große Rolle“, sagte Klaus Kettner. Kontrolliert werde, ob die Holzfäller Helme mit Gesichtsschutz tragen.
Auch ein Kettensägen-Führerschein müsse nachgewiesen werden. „Erstmals haben wir schließlich die Versteigerung aus Sicherheitsgründen in Polter-Form durchgeführt“, so Kettner. Die Wald- und Haubergsgenossenschaft hat für das Waldgebiet einen Forstbetrieb beauftragt, der dort bestimmte Bäume fachgerecht fällt, entastet und am Waldabfuhrweg zu Poltern aufstapelt. Jeder Polter hat eine Größe zwischen 3,7 und 10,5 Festmetern, wovon der Grundpreis des Festmeters bei 40 Euro beginnt.
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Festmeter zwischen 70 und 100 Euro
Die Teilnehmer konnten beim Termin einen Polter ersteigern, den sie im Sommer entweder im Wald selber kleinsägen können oder gleich die Stämme mittels Traktor und Anhänger nach Hause transportieren konnten. Überwiegend wurden Eichen und Buchen durch den Forstbetrieb gefällt. Der Festmeterpreis liegt zwischen 70 und 100 Euro. „Ein großer Teil des eingenommen Geldes, das beim Versteigern sofort und bar bezahlt werden musste, wird der Wiederbewaldung zugeführt“, sagte Klaus Kettner abschließend.
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