Siegen. Kundgebung, Demo-Zug durch Siegen: Initiative „Intellektueller Fotzen Club“ kritisiert am feministischen Kampftag patriarchale Strukturen.
Erstmals sind am 8. März mehr als hundert überwiegend junge Menschen dem Aufruf zu Kundgebung und Demonstrationszug anlässlich des feministischen Kampftags gefolgt. An diesem Datum wurde seit 1921 der internationale Frauentag oder Weltfrauentag begangen, auch in Siegen fanden dazu in den vergangenen Jahren immer wieder einmal öffentliche Veranstaltungen statt. Zum feministischen Kampftag aufgerufen hatte die privat gegründete gesellschaftliche Initiative „Intellektueller Fotzen Club“ (IFC).
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Der IFC ist bislang als Veranstalter solcher Kundgebungen nicht in Erscheinung getreten, war wohl aber an solchen beteiligt. Es handle sich um einen „privaten Zusammenschluss von Feminist*innen“, so Valerie Linke vom IFC, die Kundgebungen auf Scheinerplatz und Kornmarkt sowie Demonstrationszug vom Apollo über Kochs Ecke in die Oberstadt angemeldet hatte. Die Gruppe habe zum feministischen Kampftag, der in diesem Jahr in vielen Städten und erstmals als solcher in Siegen begangen wird, unbedingt selbst aktiv an die Öffentlichkeit treten wollen.
„Der alte weiße Mann verteidigt seine patriarchalischen Machtstrukturen“
In den Redebeiträgen – neben Valerie Linke sprachen auch Vertreterinnen der Initiative „Catcalls of Siegen“, des „Mantis Magazine“ sowie die studentische Gleichstellungsbeauftragte der Universität Siegen – ging es darum, bisherige Erfolge der Bewegung zu feiern, etwa die geplante Abschaffung des sogenannten „Abtreibungsparagrafen“. „Die eigene Entscheidung über den Körper darf keine Straftat sein“, bekräftigte Valerie Linke. Die Situation für Frauen und Personen der queeren Community sei besser geworden, aber der Weg sei noch weiter, der Kampf gehe weiter.
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Zum Beispiel, weil Mütter im Job schlechter bezahlt werden als Männer, Frauen mit Kindern Nachteile auf dem Wohnungsmarkt haben, Karriere und Kinderwunsch oft nur schwer miteinander vereinbar sind. Der vielgenannte „alte weiße Mann“ verteidige seine patriarchalischen Machtstrukturen – ablesbar am Aufschrei wenn es etwa um steuerliche Begünstigungen von Menstruationsprodukten gehe.