Siegen. Nach starker Gewichtsabnahme verursacht überschüssige Haut nicht nur ästhetische, sondern auch gesundheitliche Probleme, so Siegener Experten.

Die Pfunde sind gefallen, doch die Körpersilhouette hat sich nicht angepasst: Nach einer starken Gewichtsabnahme bringt überschüssige Haut nicht nur ästhetische, sondern vor allem gesundheitliche Probleme mit sich.

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In solchen Fällen kann eine Operation helfen, die Form des Körpers wiederherzustellen. Therapiemöglichkeiten bei Adipositas erläuterten Privatdozent Dr. Thomas Pech, Chefarzt Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling, und Privatdozent Dr. Sebastian Dango, kommissarischer Leiter Allgemein- und Viszeralchirurgie am Kreisklinikum Siegen beim Siegener Forum Gesundheit. Organisiert wurde der Online-Vortrag von der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen.

Siegener Experten: Adipositas durch starkes Übergewicht gekennzeichnet

Adipositas ist eine Erkrankung, die durch starkes Übergewicht gekennzeichnet ist. Damit gehen aber auch weitere gesundheitliche Risiken und Krankheiten einher, unter anderem Bluthochdruck oder Diabetes. Wenn die Betroffenen dem starken Übergewicht mit Bewegung und einer angepassten Ernährung nicht beikommen, kann mithilfe der Adipositas-Chirurgie in relativ kurzer Zeit das Gewicht reduziert werden.

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Das Kreisklinikum Siegen bietet individuelle Beratung zu den Therapiemöglichkeiten. „Bei einem sogenannten bariatrischen Eingriff wird das Magenvolumen operativ verkleinert. Damit kann nicht nur eine schnelle Gewichtsabnahme erzielt werden. Auch auf die begleitenden Erkrankungen wirkt sich die Operation positiv aus“, erläuterte Privatdozent Dr. Sebastian Dango.

Dr. Thomas Pech aus Siegen: Haut kann sich entzünden

Verlieren Menschen viel Körpergewicht in kurzer Zeit, kann insbesondere an Oberarmen, Brust, Rücken, Gesäß und Oberschenkeln überschüssige Haut zurückbleiben. „Das ist kein rein kosmetisches Problem“, betonte Chefarzt Privatdozent Dr. Thomas Pech vom Diakonie Klinikum. „Die erschlaffte Haut kann sich entzünden, Rückenschmerzen bereiten und generell bei Bewegung stark behindern. Auch psychische Krankheiten können entstehen, wenn sich die Betroffenen im Alltag stigmatisiert fühlen.“

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Betroffene können selbst einiges tun, um den Beschwerden vorzubeugen, etwa durch die passende Hautpflege mit Baby- oder Arnikaöl oder durch das Tragen von Stützwäsche und Kompressen. Bereitet die überschüssige Haut jedoch körperliche oder psychische Beschwerden, kann sie bei einer plastisch-chirurgischen Wiederherstellungsoperation entfernt werden. „Vor und nach dem Eingriff sind engmaschige Kontrollen wichtig. Wir erstellen deshalb mit den Patienten einen individuellen Therapieplan und begleiten sie auch vor und nach dem Eingriff“, erklärte Privatdozent Dr. Thomas Pech.

Rat der Siegener Ärzte: Sorgfältige Hautpflege

Voraussetzung, um die Operation durchführen zu lassen, ist es unter anderem, dass das Zielgewicht erreicht ist und mehrere Monate stabil bleibt. Doch bereits in der Phase des Gewichtsverlusts raten die Referenten, ärztlichen Rat einzuholen und den Zustand der betroffenen Körperpartien zu dokumentieren. „Dies ist hilfreich, um bei der Krankenkasse die Kostenübernahme zu beantragen, denn je nach Intensität der Beschwerden tragen sie die Kosten ganz oder teilweise.“ Nach dem Eingriff sind sorgfältige Hautpflege und regelmäßige Nachsorge ebenfalls notwendig, wie die Fachärzte erläuterten: „So kann sichergestellt werden, dass die Haut nicht erneut erschlafft oder es zu Wundheilungsstörungen kommt.“

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