Siegen. Wenn alles gesagt ist, nur noch nicht von jedem, hilft das dem Gefühl eigener Bedeutung, der Sache aber keinen Millimeter, meint Hendrik Schulz.

Langsam scheint es der Politik zu dämmern: So kann es nicht weitergehen. Vieles würde Siegen sicher weiterbringen. Aber irgendwer muss es halt machen. Wohl fast noch wichtiger als das Geld, das auch irgendwo herkommen muss. Womit das Themenfass der Kommunalfinanzen an dieser Stelle noch gar nicht aufgemacht ist.

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Intensive Gremienbeteiligung ist an sich nichts Schlechtes. Aber alle Befindlichkeiten auf- und mitzunehmen, kann sich eine Kommune mit Anspruch an Tempo und Handlungsfähigkeit eben nicht immer leisten. Oft genug fangen Befindlichkeiten schon damit an, dass sich die, die ganz offensichtlich ihre Vorlagen nicht lesen, darüber beschweren, von Projekten aus der Zeitung zu erfahren. Wenn alles gesagt ist, nur noch nicht von jedem, hilft das vielleicht dem Gefühl eigener Bedeutung, der Sache aber keinen Millimeter weiter.

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Auf die angeblich untätige Verwaltung als erste Adresse für den Schwarzen Peter schimpfen ist einfach. Aber die Realität ist eben oft kompliziert. Arbeitsaufträge geben, Verwaltungstätigkeit kontrollieren – absolut und jederzeit. Aber dann bitte auch mit dem Vertrauen, dass in den Rathäusern nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet wird. Die Leute machen lassen, dabei auf die Finger schauen, aber nicht ins Handwerk pfuschen. Das ist der Beitrag, den Siegen vor Ort leisten kann, um sich ein Stück weit an den eigenen Haaren aus dem Finanz-Sumpf zu ziehen. Für eine endgültige Rettung braucht es Hilfe von außerhalb: Düsseldorf und Berlin.