Eine zweite volle Pfarrstelle ist für Hilchenbach nicht mehr drin. Fusion mit Müsen ist für die Zukunft nicht ausgeschlossen.

Herbert Scheckel erinnert daran, dass bis vor gar nicht allzu langer Zeit in Hilchenbach vier Geistliche drei Pfarrstellen besetzten: Rüdiger Schnurr ist in Pension, Scheckels Ehefrau Roswitha ist nach Ferndorf gewechselt, Hans-Jürgen Uebach verabschiedet sich im Oktober in den Ruhestand – ab 1. November hat Hilchenbach nur noch einen Pfarrer.

Pro Pfarrer 3000 Seelen – das ist die aktuelle Rechnung bei der Landeskirche. Hilchenbach hat 5000. Für eine volle zweite Pfarrstelle reicht das nicht mehr. Hans-Jürgen Uebachs Nachfolgerin oder Nachfolger wird in Teilzeit oder für eine weitere Gemeinde arbeiten.

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Gemeinden werden zusammenrücken

Im Schnitt 100 Bestattungen und 60 Taufen pro Jahr: Das bedeutet nicht nur viele Einsätze für die Seelsorger. Sondern zeigt auch, wie die Gemeinde kleiner wird. „Wir müssen noch enger zusammenarbeiten“, folgert Herbert Scheckel auch mit Blick auf den Müsener Pfarrer Andreas Weiß, der im Publikum der Hilchenbacher Gemeindeversammlung Platz genommen hat. „Das ist uns vollkommen klar, dass wir enger zusammenrücken müssen“, bestätigt Weiß, der sich in Müsen und Dahlbruch um 3000 Gemeindeglieder kümmert.

Die Landeskirche begegnet der Entwicklung mit „interprofessionellen Pastoralteams“, in denen Pfarrer und nichttheologische Mitarbeitende zusammenwirken. Dass Hilchenbach irgendwann nur noch eine evangelische Kirchengemeinde für das ganze Stadtgebiet hat, will Herbert Scheckel nicht ausschließen: „Müsen möchte gern noch nicht.“ Was Andreas Weiß bestätigt: „Das Presbyterium tut sich schwer.“