Siegen. In Siegen wurde am Samstag eine Menschenkette mit bis zu 150 Personen gebildet. Das Motto der Aktion: „Ungespalten – Gemeinsam aus der Pandemie“.

Kein Samstag in Siegen ohne Aktionen und Demonstrationen: Auch am vergangenen Samstag gibt es wieder reichlich Bewegung auf dem Scheinerplatz. Am Vormittag werden Stände aufgebaut, bereiten sich die Teilnehmer von „Ungespalten – Gemeinsam aus der Pandemie“ auf ihre Veranstaltung vor.

Aktion gegen Gesellschaftsspaltung in Siegen: „Sie müssen einen langen Atem haben“

Er habe beobachtet, dass vor allem die Rechten das Thema besetzten und die Diskussion beeinflussten, begründet Jacob Kammann, warum er sich bemüht hat, für diesen Samstag ein möglichstes breites Feld an Unterstützern aus der Gesellschaft zu organisieren. Der Fraktionsgeschäftsführer von Volt im Siegener Stadtrat hat lange mit seinen Kollegen der anderen Partien gesprochen und schließlich Erfolg gehabt.

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„Sie müssen einen langen Atem haben“, grinst der junge Mann unter seiner Maske und verhehlt auch nicht, dass es durchaus schwierig gewesen sei, einen Termin zu finden, an dem alle konnten. Aber es passte schließlich, und nun bauen SPD, CDU, die Grünen und die FDP ihre Stände auf, während die „Omas gegen Rechts“ ihr Transparent vergeblich an der Brunnenskulptur anzukleben versuchen. „Das Denkmal“ wollen Christiane Luke und ihre Kolleginnen auf keinen Fall beschädigen, sie finden schließlich einen Platz an einem der anderen Stände.

Die Aktion „Ungespalten – Gemeinsam aus der Pandemie“ in Siegen: Die „Omas gegen Rechts“ versuchen ein Banner vor dem Apollo-Theater anzubringen.
Die Aktion „Ungespalten – Gemeinsam aus der Pandemie“ in Siegen: Die „Omas gegen Rechts“ versuchen ein Banner vor dem Apollo-Theater anzubringen. © Unbekannt | Michael Kunz

Zur Freude des Organisators sind im Lauf der Woche noch weitere Unterstützer dazugekommen. Die UWG ist auch dabei, der Evangelische Kirchenkreis, die Caritas und das Bundesprojekt „Demokratie leben! Siegen“, das in der Krönchenstadt auch über die Caritas angeboten wird. Neben den Ständen vor dem Theaterfoyer ist als zentraler Punkt der Aktion eine Menschenkette geplant.

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Jacob Kammann hofft anfangs auf „wenigstens 100“, später werden es zwischen 120 und 150 sein. Überwiegend kommen sie aus den beteiligten Parteien und Gruppierungen. Spontanes Einreihen seitens Passanten wird eher nicht beobachtet. Überhaupt ist es für einen Samstag wieder eher ruhig in der Bahnhofstraße, wo sich die Kette aufgereiht hat. Wie oft in diesen Corona-Zeiten.

Siegen: „Ungespalten“-Aktion im demokratischen Rahmen

Und wie sieht es mit einer Aktion gegen die Spaltung der Gesellschaft aus, wenn die Rechten von vornherein auch ausgeschlossen werden? Jeder könne kommen und diskutieren, solange es im anständigen und demokratischen Rahmen bleibe, versichert Jakob Kammann, Er gehe aber zum Beispiel davon aus, dass einer wie Henning Zoz sicher wenig Verständnis für ihr Anliegen habe.

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Auch die extreme Linke möchte er nicht unbedingt dabei haben, „wenn die anfangen, ihre Parolen zu brüllen. Zumindest ein paar ganz normale Leute seien aber doch auf sie zugekommen und hätten gefragt, sagt Samuel Wittenburg, der ebenfalls für Volt im Stadtrat sitzt. Allerdings wird die Aktion früher als erwartet beendet, weil es einigen Teilnehmern an diesem grauen Morgen zu kalt wird.

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