Siegen. Homeoffice in der Coronavirus-Pandemie ist ein Faktor für die Zunahme von Rückenschmerzen. Wir wissen, was dagegen helfen kann.
Pandemiebedingte Homeoffice-Regelungen haben neben anderen Faktoren zu einem zeitweisen Anstieg der Klagen über Rückenschmerzen und entsprechende Krankschreibungen geführt. Das teilt die Barmenia-Versicherung in Siegen mit.
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Deutschlandweit seien in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres ein Fünftel aller Arbeitsunfähigkeiten Folgen von Rückenschmerzen gewesen. Im Vergleich zu 2020 sei eine Steigerung von drei Prozent verzeichnet worden.
Neben wachsenden psychischen Belastungen gilt auch der im Homeoffice oftmals improvisierte Arbeitsplatz als wichtige Ursache für den Anstieg der Rückenschmerzen. Im Unterschied zum Büro fehlt es dort meist an einem geeigneten Schreibtisch und einem rückenschonenden Bürostuhl. Anlass genug, der ungesunden Haltung und ihren schmerzhaften Folgen mit einfachen Maßnahmen entgegenzuwirken, wie die Versicherer betonen.
Siegener Experte: Bewegung hilft
„Wenn es um die Vorbeugung von Rückenschmerzen geht, ist Bewegung das A und O“, sagt Fatih Oezdes, Bezirksdirektor und Krankenversicherungsexperte in Siegen. Aquafitness und Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking, Wandern, Tanzen oder Yoga tun dem Rücken gut.
Am Arbeitsplatz hilft vor allem richtiges Sitzen, dazu sollte der Stuhl zumindest höhenverstellbar sein. „Rückenbeschwerden vermeidet, wer seinen Stuhl so einstellt, dass er nahe an der Schreibtischkante auf der gesamten Sitzfläche sitzt, die Füße flach auf den Boden stellen und die Unterarme im rechten Winkel zum Oberkörper auf dem Tisch ablegen kann“, so Fatih Oezdes.
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Doch selbst in dieser Position ist ein längeres Verharren ungünstig. Gewichtsverlagerungen, Räkeln und Strecken sind gut für den Rücken. Wer bei der Arbeit auf einen Laptop angewiesen ist, sollte zudem mit einer separaten Tastatur und einer Maus arbeiten. Gestapelte Bücher bringen den Laptopbildschirm zur Not im Homeoffice auf Augenhöhe.
Mehr Tipps aus Siegen: Arbeit unterbrechen
Wer seinem Rücken Gutes tun möchte, sollte die Arbeit gelegentlich unterbrechen und aufstehen. Schon der Gang zur Kaffeemaschine bringt ein wenig Entlastung.
Noch besser sind regelmäßige Übungen, die in nur wenigen Minuten pro Tag Rückenbeschwerden vorbeugen.
Der Rückendreher: Aufrecht mit vor dem Körper verschränkten Armen hinsetzen und die Hände auf die gegenüberliegenden Schultern legen. Dann den Oberkörper für ein bis zwei Minuten langsam nach links und rechts drehen, ohne das Becken zu bewegen.
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Der Schulterdehner: In aufrechter Sitzposition die Fäuste ballen und die Ellenbogen seitlich an den Oberkörper drücken. Arm-, Oberkörper- und Gesäßmuskulatur anspannen und beide Schulterblätter gleichzeitig nach hinten ziehen und für etwa zehn Sekunden die Spannung halten. Zehn bis fünfzehn Wiederholungen sind optimal.
Der Nackenpfleger: Aufrecht hinstellen und beim Einatmen beide Schultern nach oben zu den Ohren ziehen. Die Spannung für zwei bis drei Sekunden halten und beim Ausatmen die Schultern wieder absenken. Auch diese Übung sollte mehrmals wiederholt werden.
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