Siegen. Siegener Rat unterstützt die Forderung der Bürgerinitiative. Netzbetreiber Amprion hält bisher an seiner Planung auf der alten Trasse fest.
Der Rat stellt sich hinter die Forderung der Bürgerinitiative „Weil wir Meiswinkel lieben“, die Amprion-Höchstspannungstrasse ortsfern zu verlegen. Der Antrag von sieben Fraktionen wurde einstimmig beschlossen. Zugleich gab der Rat der Verwaltung grünes Licht, sich im Rahmen der Planfeststellung erneut zu äußern. Sollte ein Planfeststellungsbeschluss erlassen werden, sei der Rat „umgehend“ zu informieren, forderte Detlef Rujanski (SPD).
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Amprion will im Heestal bauen
Die Amprion-Leitung von Dortmund nach Betzdorf-Dauersberg kommt von Osthelden nach Kreuztal, führt durch das Heestal und an Meiswinkel und Oberschelden vorbei zur Landesgrenze. Das Vorhaben, zu dem auch ein neues Umspannwerk in Junkernhees gehört, ist vor allem in Kreuztal umstritten.
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Die Bürgerinitiativen in Junkernhees und Kreuztal treten, unterstützt von der Stadt Kreuztal, für eine „Waldtrasse“ ein, die größeren Abstand zum Heestal und zu Meiswinkel hält. Ein Gutachten für diese Trasse gibt es, Amprion hat die Änderung seiner Planung allerdings abgelehnt: Im Heestal werde eine vorhandene Trasse genutzt, mit der Alternative werden Wald in Anspruch genommen. Der Landesbetrieb Wald und Holz hatte sich gegen eine Waldtrasse ausgesprochen, die Naturschutzverbände Nabu und BUND sind für keine der beiden Varianten.
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Waldbesitzer würden mitmachen
Die Bürgerinitiativen halten dagegen, dass die Belastung durch die höhere Stromspannung und die höheren Masten für die Anwohner ungleich größer sei und dass es den zu schützenden Wald nach dem Borkenkäfer-Befall gar nicht mehr gibt. Das Landschaftsbild werde durch eine veränderte Trassenführung verschont.
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Die Waldbesitzer seien bereit, die für die Alternativtrasse benötigten Flächen abzugeben. An die Grundstücke auf der vorhandenen Trasse werde Amorion dagegen allenfalls durch Enteignungen herankommen. Weil die Belastung durch elektrische und magnetische Felder verringert werden könne, sei die Entscheidung für die Alternativtrasse auch „eine wichtige Maßnahme im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes“.
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