Siegen. Jetzt ist es offiziell: Am Sonntag fährt kein Intercity von Siegen Richtung Ruhrgebiet, die Strecke zwischen Werdohl und Hagen bleibt gesperrt.

Der Intercity-Start fällt aus. Sonntag gegen 9 Uhr sollen sich die ersten Intercity-Züge nach Dortmund und Frankfurt am Siegener Hauptbahnhof treffen, alle zwei Stunden würde es dann wieder ein Fernverkehrsangebot geben. Am Mittwoch verdichteten sich Hinweise, dass die Ruhr-Sieg-Strecke nicht rechtzeitig wieder freigegeben werden kann. Das hat die Bahn AG am Donnerstagnachmittag bestätigt.

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Kurzschlüsse in Signalkabeln

Die Flutkatastrophe im Sommer habe die Ruhr-Sieg-Strecke massiv beschädigt, an vielen Stellen war die Infrastruktur auf einer Länge von rund 30 Kilometern völlig zerstört, heißt es in der Pressemitteilung der DB. Um die Strecke schnellstmöglich wieder in Betrieb zu nehmen, habe die DB zeitgleich die völlig unterspülten Gleise neu aufgebaut und das überflutete Stellwerk mit seinen zahlreichen Innen- und Außenanlagen neu errichtet. Allein dafür seien rund 3.500 einzelne Kabeladern an Signale, Weichen und Zugsicherungssysteme angeschlossen werden.

Bei den Probeschaltungen für die Inbetriebnahme des Stellwerks und der Strecke hätten die DB-Experten jetzt sogenannte Erdschlüsse – das sind kleine Kurzschlüsse in einzelnen Adern der Signalkabel – identifiziert, heißt es weiter Diese Schäden müssten zunächst behoben werden, bevor Züge sicher über diesen Streckenabschnitt fahren können. Deshalb verschiebe sich die Inbetriebnahme der Strecke um eine Woche auf Montag, 20. Dezember.

Direkt-Ersatzbus zwischen Siegen und Dortmund

Die neue Fernverkehrslinie wird zunächst nur mit einem teilweisen Angebot zwischen Frankfurt und Siegen verkehren. Der einmal täglich bis Norddeich Mole fahrende Intercity dieser Linie beginnt und endet in Münster. Zwischen Siegen und Dortmund ist ein direkter Schienenersatzverkehr ohne Zwischenhalte geplant. Ab 20. Dezember – rechtzeitig zur Weihnachtswoche – soll dann der planmäßige Verkehr aufgenommen werden.

Für den Regionalverkehr wird für die Tage bis zum 20. Dezember ein Schienenersatzverkehr organisiert. Hiervon sind die Linien RB 91 und RE 16 (abellio) betroffen.

Ab 20. Dezember: Alle zwei Stunden nach Dortmund oder Hamm und nach Frankfurt

Die neue Fernverkehrslinie soll alle zwei Stunden nach Frankfurt und in Richtung Ruhrgebiet fahren. Die Züge fahren über Letmathe nach Dortmund und ersetzen den RE 16; Nahverkehrstickets werden dort anerkannt. Die Intercitys fahren sowohl an Gießen als auch an Hagen ohne Halt vorbei.

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Zwei Züge, um 9.04 und 13.04 Uhr ab Siegen, sind „Sprinter“, einer davon fährt bis Norddeich Mole, der andere bis Münster, am Anfang allerdings nur bis Hamm. Diese Züge halten nur in Altenhundem und Letmathe, der RE 16 fährt hinterher. Dassselbe gilt für die beiden Züge aus Norddeich und Hamm, die um 10.55 und 14.55 in Siegen ankommen und dann nach Frankfurt weiterfahren.

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