Beienbach. Am Netphener Auenwald vorbei schlängelt sich der neue Radweg zur L 729. Über die ebenfalls neue Ampel geht es weiter nach Beienbach.

Bereits im Herbst 2009 haben mehrere Kinder und Jugendliche aus Beienbach eine Unterschriftenliste eingereicht, in der die Querungshilfe für Schülerinnen und Schüler, Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer gefordert war. Seitdem unterstützt Bürgermeister Paul Wagener die berechtigte Forderung der Steinbacher Kinder und Jugendlichen sowie des gesamten Ortes. Jetzt steht die Ampel, der Radweg ist fertig.

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An der Böschung der L 729 verläuft der neue Radweg bis zur Ampel.
An der Böschung der L 729 verläuft der neue Radweg bis zur Ampel. © Stadt Netphen | Stadt Netphen

Im Rahmen der Planung wurden verschiedene Trassenführungen geprüft, die aufgrund unterschiedlichster Gründe nicht realisierbar waren. Eine Problematik war unter anderem die Anbindung und die Querung der Landesstraße L 729.

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Eine besondere Herausforderung war zudem der Naturschutz, da es sich bei den Wiesen unterhalb der L 729 um das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und Naturschutzgebiet „Auenwald“ handelt. „Dass es so lange gedauert hat, lag nicht zuletzt auch an Vertretern der Umweltschützer in beratenden Gremien des Kreises Siegen-Wittgenstein, die an der Abwägung bestimmte Gräser am Wegesrand höher gewichteten als die Sicherheit von aus deren Sicht nur wenigen hundert Beienbachern beziehungsweise deren Kindern“, sagt Bürgermeister Paul Wagener.

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Unter Beachtung naturschutzrechtlicher Anforderungen erteilten Naturschutzbehörden schließlich die Genehmigung für den Radweg. Die Finanzierung erfolgte aus dem Förderprogramm „Bürgerradwege“ des Landesbetriebes Straßenbau NRW. Die Baukosten von rund 270.000 Euro werden dabei zu 100 Prozent durch das Förderprogramm finanziert.

Gefunden werden musste ein Weg ums Naturschutzgebiet herum.
Gefunden werden musste ein Weg ums Naturschutzgebiet herum. © Stadt Netphen | Stadt Netphen

Der Radweg hat insgesamt eine Länge von 250 Metern. Die Landesstraße wird mit einer neuinstallierten Bedarfsampel barrierefrei gequert. Für die Lichtsignalanlage mussten zudem 1.100 Meter Stromversorgungskabel im Bankettbereich der Landesstraße verlegt werden. Baubeginn war im April 2021, die letzten Arbeiten am taktilen Leitsystem und der Beschilderung zur Geschwindigkeitsreduzierung der L 729 fanden im Oktober statt.

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