Geisweid. Geschäfte im Geisweider Zentrum würden durch Aldi auf Elih-Gelände nicht geschädigt, sagen Experten. Teile der Siegener Politik sehen das anders.

Es spricht nichts gegen einen Aldi auf dem Elih-Gelände in Geisweid. Das geht aus dem Entwurf des gesamtstädtischen Einzelhandelsentwicklungskonzept hervor. Erstellt hat das Werk das Stadtplanungsbüro „Stadt+Handel“. Das Elih-Gelände sei dabei ein „besonderer Baustein“, sagte Dr. Fabian Schubert, Stadt+Handel, im Stadtentwicklungsausschuss – der jedenfalls an diesem Standort verträglich sei und die Nahversorgung in Geisweid stärke.

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Auf Basis zahlreicher Erhebungen, Analysen und Befragungen habe man für die Fortschreibung des Konzepts vor allem in diesem Bereich untersucht, ob ein Aldi in relativer Nähe zum Geisweider Stadtteilzentrum und dem vorhandenen Lidl-Discounter schädlich für den bestehenden Einzelhandel ist. Konkret: Welche Anbieter gibt es dort in welchem Segment, welche Fläche steht zur Verfügung, welcher Umsatz wird generiert? Jeder neue Markt binde am Standort Umsatz, der umverteilt werde auf andere Betriebe, der Umsatz kommt irgendwo her, irgendjemand anderes verliert.

Aldi-Discounter auf Elih-Gelände keine Konkurrenz zur Geisweider Einzelhändlern

Aldi stehe in erster Linie im Wettbewerb zu anderen Discountern, erläuterte Schubert, nachrangig zu Vollsortimentern wie dem Rewe und noch nachrangiger zu Betrieben wie etwa Bäckereien. Silke Schneider (Linke) sah zwar eine Gefährdung des Einzelhandels im Geisweider Zentrum durch den Elih-Aldi, weil Kundschaft, die dorthin fahre, nicht für einen Schaufensterbummel ins Zentrum komme, Publikumsströme dadurch ferngehalten würden.

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Es gebe Kundschaft, die wolle zu Aldi, egal wo der sei, berichtete Schubert. Der Lidl ist ja bereits in der Nähe und der habe keine große Wirkung aufs Geisweider Zentrum, die dortige Händlerschaft habe sich offenkundig mit dem Lidl arrangiert. Die CDU verwies auf Eiserfeld, wo sich nach der Discounteransiedlung im Stadtteilzentrum die Lage verbessert habe, weil sich dort mehrere neue Betriebe im Umfeld angesiedelt hätten, es gebe dort kaum noch Lehrstand, alle Geschäfte würden florieren und expandieren.

„Geisweider wollen Aldi-Markt – dann sollen sie ihn eben bekommen“

Angelika Flohren schlug für die SPD in die gleiche Kerbe: „Die Kundschaft von Lidl geht ja auch nicht ins Zentrum“, wer dort einkaufe, parke am Markt und fahre nachher wieder weg. „Nachher noch Bummeln gehen ergibt sich beim Lebensmitteleinkauf eher selten.“ Die Geisweider wollten noch einen Aldi-Markt im Stadtteil, dann sollten sie ihn eben bekommen.

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Der Ausschuss empfiehlt die Fortschreibung des Konzeptes mit elf Ja-Stimmen.