Grissenbach. DKS will mit dem Erlös zur Wiederaufforstung beitragen. Bis Freitag können Gäste das historische Handwerk miterleben.

Der Dorfgemeinschafts-, Kultur- und Sportförderungsverein (DKS) Grissenbach hat jetzt den ersten Kohlenmeiler seit vielen Jahrzehnten aufgestellt. Wann und ob überhaupt einmal ein Meiler im Dorf gebaut wurde oder gestanden hat, ist nicht bekannt. Nach einem langem und teils schwierigem Genehmigungsverfahren durch das Forstamt in Hilchenbach und der Stadt Netphen wurde vor zwei Jahren geschlagenes Buchenholz aufgeschichtet. Als Standort für den Kohlenmeiler wurde ein Platz unterhalb der Fischweiher gewählt, da dort auch die entsprechende Löschwasserversorgung vorhanden ist.

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Im Köhlerdorf Erfahrungen gesammelt

Das jüngste Mitglied im DKS ist die erst vier Jahre alte Clara Stein; sie unterstütze ihren Papa Tobias tatkräftig. Unter der Anleitung von Günter, Patrick und Dennis Sting, die im Köhlerdorf Walpersdorf schon mehrere Meiler mit aufgebaut haben, begann man nach dem Aufschichten des Holzes, den Meiler mit Heusilage einzuwickeln. Die Silage wurde vom Nenkersdorfer Landwirt Christian Jung zur Verfügung gestellt. Anschließend wurde der Meiler mit einer etwa zehn Zentimeter dicken Schicht aus Walpersdorfer alter Kohlenmeilererde abgedichtet.

Jede Menge Hackschnitzel sorgen dafür, dass die Meilermannschaft trockene Füße behält.
Jede Menge Hackschnitzel sorgen dafür, dass die Meilermannschaft trockene Füße behält. © DKS Grissenbach | DKS Grissenbach

Gäste sind in Grissenbach rund um die Uhr willkommen

Nach dem heftigen Regenguss war schnelles Handeln angesagt. Mit ihren Traktoren und Anhängern ging es nach Salchendorf, um Hackschnitzel zu holen. Diese wurden dann auf dem Meilerplatz verteilt, damit beim Anzünden niemand im Schlamm stehen musste. Am Samstag um 16 Uhr konnte Vorsitzender Thorsten Görg zahlreiche Vereinsmitglieder und Grissenbacher Bürger begrüßen. Patrick Sting führte dann angezündetes Buchenholz über eine Leiter von oben in den Meiler ein und entzündete ihn.

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Da der DKS Grissenbach eine 24-stündige Feuerwache gewährleisten muss, steht damit auch immer jemand für Fragen seitens interessierter Zuschauer zur Verfügung. Jetzt hofft der Verein, dass der Meiler einen guten Ertrag beim Verkauf der Holzkohle abwirft. Mit dem Erlös sollen die Grissenbacher Haubergsgenossen unterstützt und Setzlinge für die Wiederaufforstung des Grissenbacher Waldes gestiftet werden. Außerdem soll eine Streuobstwiese angelegt werden. Der Vorstand denkt eine gelungene Aktion im Zeichen des Klimawandels.

Unterstützung aus Walpersdorf

Auch Bruno Wagener, einer der erfahrensten Köhler des Siegerlandes, kam am Sonntagnachmittag aus Walpersdorf in den Nachbarort und sagte zu, bis zum Entnehmen der Kohle am Freitag oder Samstag jeden Morgen vorbeizukommen und für Fragen des Helferteams bei Problemen zur Verfügung zu stehen. Nun hoffen die DKS-Vereinsmitglieder, dass die Grissenbacher Bürger mit der ersten Grissenbacher Holzkohle zufrieden sein werden und so mache leckere Wurst oder Steak damit gegrillt werden kann.

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