Siegen. Nächste Woche wird entscheiden, welches Impfangebot es für Schülerinnen und Schüler gibt. Das meinen die Schulleitungen in Siegen.

Ob und wie in den kommenden Wochen an Schulen gegen Corona geimpft werden soll, darüber wird aktuell diskutiert.

Kreis Siegen-Wittgenstein fragt Schulen nach ihrem Bedarf

Der Kreis Siegen-Wittgenstein bietet überall dort an den schulischen Einrichtungen Impfungen an, wo ein Impfangebot gewünscht werde. „Ob Termine zustande kommen, hängt von dem jeweiligen Bedarf an den Schulen ab“, sagt Torsten Manges, Pressesprecher des Kreises. Die Bedarfsabfrage in den Schulen und Berufskollegs ist zum Schulbeginn gestartet und läuft aktuell noch. Zu klären seien die Fragen, wie hoch die Anzahl der noch Ungeimpften in den schulischen Einrichtungen ist und wie groß die Impfbereitschaft unter ihnen sei, so die Schulleitungen auf Nachfrage dieser Zeitung. Bis zum 25. August haben die Schulen und Berufskollegs Zeit, sich beim Kreis mit den Ergebnissen ihrer Abfrage zurückmelden. Nach der Auswertung werde geschaut, wie man konkrete Impfangebot umsetzten kann, erklärt Torsten Manges.

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Gymnasien gegen zentralen Termin

Die Schulleitungen der vier städtischen Gymnasien würden sich sehr darüber freuen, ihren Schülern und Schülerinnen so schnell wie möglich ein Impfangebot machen zu können. Konkrete Pläne dafür gebe es aber noch nicht. Die Schulleiter Dieter Fischbach (Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums), Rüdiger Käuser (Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium) wie auch Dr. Reiner Berg (Gymnasium Am Löhrtor) und Sven Berghäuser (Gymnasium Auf der Morgenröthe) sind gerade dabei, sich abzustimmen. Aktuell sind sie im Gespräch miteinander, wie eine gemeinsame Impfinitiative aussehen und umgesetzt werden könne. Dafür haben die Schulleitungen gemeinsam beim Kreis angefragt, wie ein schulisches Impfangebot für die vier Gymnasien gestaltet werden soll.

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Für Rüdiger Käuser, dem Schulleiter des Fürst-Johann-Moritz-Gymnasiums, waren die bisherigen Gespräche mit dem Kreis allerdings eher ernüchternd. „Der Kreis stellt zwar das Impfmobil, möchte aber, dass es während der Impfaktion an einem Standort bleibt“, berichtet er. „Ich persönlich finde das etwas schwierig, da die Schüler und Schülerinnen wohl kaum die Möglichkeit haben, während der Unterrichtszeit bei einer anderen Schule vorbei zu schauen, um sich impfen zu lassen.“ Für so ein Vorhaben lägen die vier Schulen zu weit auseinander. Wunsch der vier städtischen Gymnasien sei es gewesen, dass der Impfbus an festgelegten Impftagen jeweils Halt an einer der Schulen macht.

Auch Jüngere sollten Angebot annehmen – aber ohne Druck

Mit den Impfangeboten an den Lernstätten soll nicht der Druck auf die Schüler und Schülerinnen erhöht werden, sich impfen zu lassen. Auch Joachim Steinbach, Rektor der Realschule am Oberen Schloss, hält die Freiwilligkeit für sehr wichtig. Er halte es für problematisch, wenn seine Schüler und Schülerinnen in den Klassenräumen oder Mensa geimpft werden würden. „Das setzt die Kinder zusätzlich unter Druck, weil sie dann sehen, wie sich die Mitschüler aus ihrer Klasse impfen lassen.“ Besser wäre der Impfbus vor der Schule oder ein Blocktermin im Impfzentrum Siegen.

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Auch Dr. Bettina Glaß, Leiterin der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, wartet das Ergebnis der Bedarfsabfrage ab. Sie hofft, dass möglichst viele Schüler und Schülerinnen auch der unteren Jahrgänge Interesse an einer Impfung zeigen. Impfungen seien eine gute Maßnahme, um Schulen infektionssicherer zu machen und den Heranwachsenden wieder einen normalen Alltag zu ermöglichen.

In den Oberstufen der Schulen sei der Anteil der Jugendlichen mit vollem Impfschutz bereits sehr hoch. Dieter Fischbach, Leiter des Peter-Paul-Rubens.Gymnasiums, hofft daher, dass diese Impfbereitschaft sich auch in den unteren Jahrgängen bei den jüngeren Schülern und Schülerinnen durchsetzt.

Zeit drängt: Impfzentrum schließt Ende September

Die Impfungen an den Schulen müssten jetzt schnell erfolgen, da Ende September das Impfzentrum in Siegen schließt, fordert FJM-Direktor Rüdiger Käuser. „Sonst haben die Kinder zwar ihre erste Impfung an der Schule erhalten, müssen sich für die zweite aber wieder eine andere Möglichkeit suchen.“ Derzeit beträgt der Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung beim Biontech-Vakzin drei Wochen.

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