Kreuztal/Kabul. Flüchtling Hamed Rahimi hat in Afghanistan für die deutsche Regierung gearbeitet – deswegen musste er vor den Taliban fliehen. Familie noch dort.

Der Verein der Wilnsdorfer Lehrerin Zohra Soori-Nurzad, „Stitching for School and Life“ (SSL), hilft auch dem afghanischen Flüchtling Hamed Rahimi (37). Er ist im Juli 2019 aus seinem Heimatland geflohen und lebt inzwischen in einer Unterkunft in Kreuztal. In Afghanistan hat er für die Welthungerhilfe gearbeitet. Als er aufgrund seiner Arbeit für die deutsche Regierung von den Taliban bedroht und massiv unter Druck gesetzt wurde, hat er zum Schutz seiner Familie das Land verlassen.

Seine Frau mit den zwei Kindern befindet sich aktuell immer noch in Kabul. „Ich habe sehr sehr große Angst davor, dass die Taliban meiner Familie etwas antun könnten“, erzählt Hamed Rahimi mit zitternder Stimme. Seine Ehefrau sei bereits Opfer eines Mordversuchs gewesen. Die Taliban hätten sie vor einem halben Jahr angeschossen.

Kontakt aus Kreuztal zur Familie in Afghanistan nur sehr schwer möglich

Kontakt zu seiner Familie in Afghanistan aufzunehmen sei schwierig, da die Internetverbindung vor Ort sehr schlecht ist, berichtet Hamed Rahimi. Er wisse nur, dass sie sich drinnen verstecken müssen und nicht raus dürften. Keiner wisse, wie es weiter geht.

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Er hofft, seine Familie bald nach Deutschland holen zu können. „Ich habe bei der Welthungerhilfe lange für die Interessen Deutschlands gearbeitet und jetzt ist deswegen meine Familie in Gefahr. Ich wünsche mir einfach nur, dass wir uns alle bald wieder in Sicherheit in die Arme nehmen können“, sagt Rahimi.