Hilchenbach. Arbeitskreis erarbeitet Wegweiser zu Handel und Gastronomie für Menschen mit Einschränkungen. Neues Lernc@fé öffnet Türen zur Online-Welt.

Begleitung von älteren Menschen, Blick auf die Belange von Menschen mit Behinderung, Unterstützung von bürgerschaftlichem Engagement: Die Fäden für diese Aufgaben laufen im Hilchenbacher Rathaus bei Gudrun Roth zusammen. Zwei Projekte werden in diesem Sommer aktuell: In den Klimawelten startet das Lernc@fe digital , und der Arbeitskreis Barrierefreiheit hat den neuen Wegweiser zum barrierefreien Essen, Trinken und Einkaufen in Hilchenbach vorgestellt.

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Barrierefrei: Besuche müssen geplant werden

„Für Menschen mit Behinderungen ist die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben mit vielen Hindernissen verbunden“, stellt Gudrun Roth fest. Spontan einkaufen gehen oder ein beliebiges Lokal besuchen, ist für sie nicht möglich, ohne vorab Kenntnisse über die örtlichen Gegebenheiten einzuholen. Der Arbeitskreis Barrierefrei Hilchenbach hat schon vor einigen Jahren zwei Übersichten zusammengestellt, die mit Hilfe von Piktogrammen auf Barrierefreiheit oder auch auf Hindernisse in Gastronomie und Geschäften in den Zentren von Hilchenbach und Dahlbruch hinweisen. Aus diesen e Anfängen ist nun in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Barrierefrei Hilchenbach, der Touristik-Information und der Behindertenbeauftragten der Stadt Hilchenbach ein Flyer in handlichem DIN-A-5-Format entstanden, der den Alltag der Betroffenen ein Stück leichter machen soll.

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Der Flyer, der im Bürgerbüro erhältlich ist und von der Seite www.hilchenbach.de heruntergeladen werden kann, stellt besonders die bauliche Barrierefreiheit oder auch deren Einschränkung für Menschen mit fehlender Mobilität dar. Genauso werden aber auch Personengruppen mit anderen Bedarfen unterstützt. Die Piktogramme zeigen, ob Eingänge und Toiletten zugänglich sind, also die erforderliche Breite haben, ebenerdig oder mit einer Rampe ausgestattet sind. Als „eingeschränkt“ erreichbar qualifiziert der Wegweiser Einrichtungen, wo höchstens eine Stufe im Wege ist oder eine Rampe zwar vorhanden, aber eine Steigung von mehr als sechs Prozent zu überwinden ist.

Christiane Köppen (Arbeitskreis Barrierefrei), Eva Konieczny (AK und Ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratung (EUTB) Kreis Olpe) und Crescentia Hofius (AK, vordere Reihe von links), Rainer Groos (AK und Behindertenbeauftragter Kreis Siegen-Wittgenstein), Gudrun Roth (AK und Behindertenbeauftragte Stadt Hilchenbach), Christiane Sauvonnet (Klinikdirektorin Celenus Klinik für Neurologie Hilchenbach) und Theresa Wiegelmann (Touristik-Information Stadt Hilchenbach, hintere Reihe von links) stellen den Wegweiser vor.
Christiane Köppen (Arbeitskreis Barrierefrei), Eva Konieczny (AK und Ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratung (EUTB) Kreis Olpe) und Crescentia Hofius (AK, vordere Reihe von links), Rainer Groos (AK und Behindertenbeauftragter Kreis Siegen-Wittgenstein), Gudrun Roth (AK und Behindertenbeauftragte Stadt Hilchenbach), Christiane Sauvonnet (Klinikdirektorin Celenus Klinik für Neurologie Hilchenbach) und Theresa Wiegelmann (Touristik-Information Stadt Hilchenbach, hintere Reihe von links) stellen den Wegweiser vor. © Stadt Hilchenbach | Stadt Hilchenbach

Viele Gastronomen und Einzelhändler helfen gern

Viele Gewerbetreibende und Gastronomen mit nicht zugänglichem Gebäude sind auf Nachfrage gerne beim Einkauf oder beim Zutritt behilflich – auch das wird vermerkt, ebenso wie Hinweise auf automatische Türen und Seiteneingänge Für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen wird auf Nachfrage ein Flyer in Schwarz-Weiß-Druck zur Verfügung gestellt.

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Der Arbeitskreis Barrierefrei Hilchenbach setzt sich seit dem Jahr 2009 zusammen mit der Stadt Hilchenbach dafür ein, die Stadt und das Angebot in Hilchenbach ohne Barrieren zu gestalten. Ihm gehören Mitglieder von Selbsthilfegruppen, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen und Organisationen der lokalen und regionalen Behindertenhilfe, Ehrenamtliche, Vertreterinnen und Vertretern der Klinik für Neurologie, des Kreises Siegen-Wittgenstein, des evangelischen Kirchenkreises Siegen und der Stadtverwaltung an.

Digital: Lerncafé startet in den Klimawelten

Am Freitag, 3. September, 10 Uhr, findet in den Klimawelten zum ersten Mal das „Lernc@fe digital“ statt. Seniorinnen und Senioren sind an jedem Freitag in der Zeit von 10 bis 12 Uhr eingeladen, Kenntnisse mit Smartphone, Tablet und Co. zu erwerben und zu vertiefen. Ein sicheres Surfen im Internet soll erlernt werden. Die seit vielen Jahre erfolgreiche Praxis eines digitalen Lernortes für ältere Menschen haben sich Gudrun Roth, Senioren- und Ehrenamtsbeauftragte der Stadt Hilchenbach, Christel Jung, ehrenamtlich Engagierte des neuen Lernc@fes digital in Hilchenbach, bei einem Besuch des Senec@fes in Siegen und der dortigen Leiterin Antonie Dell angeschaut.

Mitmachen

Barrierefrei: Wer sich angesprochen fühlt und gerne dabei mitwirken möchte, Hindernisse unterschiedlichster Art in unser Stadt aufzuspüren und zum Wohle von Betroffenen zu beseitigen, kann sich bei Behindertenbeauftragter Gudrun Roth melden: 02733/288-229,

Lerncafé: Für das Lernc@fe digital in Hilchenbach werden ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer gesucht, die ihre digitalen Kenntnisse an andere weitergeben möchten. Auch Sponsoren sind willkommen, die die technische Ausstattung des Lernc@fés verbessern. Sie können sich bei Gudrun Roth melden.

Aktiv

Im Sozialausschuss hat Gudrun Roth jetzt auch über weitere Pläne und Projekte berichtet:

Seniorenkino „ohne ALTERsbeschränkung“: Die sonst von März bis November laufenden monatlichen Kinonachmittage liegen wegen Corona noch auf Eis.

Seniorenbroschüre: Die neue, vierte Auflage von „Mit Freude älter werden“ ist erschienen. Auf über 50 Seiten sind wichtige Adressen, Freizeit- und Unterstützungsangebote zusammengetragen.

Sicherheit und Lebensfreude im Alter: Die Vortragsreihe unter dem Motto „Senioren machen sich schlau“ ist für den Herbst im Gebrüder-Busch-Theater geplant. Das Themenspektrum reicht von der Sturzprophylaxe und der Erste-Hilfe-Auffrischung bis zum Selbstschutz vor Angriffen und zum Umgang mit Einsamkeit.

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Hilchenbach malt: Gudrun Roth und Christa Kühn wollten Menschen dazu bringen, Staffeleien und Maltische auf ihren Grundstücken aufzustellen und gemeinsam an Bildern weiterzumalen. „Eine schöne Idee, die in der Bevölkerung aber nur geringen Anklang fand“, bedauert Gudrun Roth, „vielleicht gibt es zu einem späteren Zeitpunkt eine Neuauflage.“

Schreib doch mal wieder: Grußkartensets wurden Vereinen und anderen Organisationen zur Verfügung gestellt, um Kartengrüße an ältere Menschen zu versenden – eine Initiative gegen Vereinsamung während der corona-bedingten Kontaktbeschränkungen. „Ein voller Erfolg“, freut sich Gudrun Roth. Eine ähnliche Aktion per Telefon mit dem Aufruf, einen anderen Menschen mindestens einmal am Tag anzurufen, habe dagegen „nur mäßige“ Resonanz gefunden.

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