Siegen/Erftstadt/Ahrweiler. 53 Einsatzkräfte des THW Siegen sind in den Hochwassergebieten im Einsatz, auf unbestimmte Zeit. Manche Gebiete sind nach wie vor kaum erreichbar
53 Kräfte des THW-Ortsverbands Siegen befinden sich derzeit nach den schweren Überflutungen in den Katastrophengebieten im Einsatz. Zunächst war das THW nach dem Starkregen in der Regio gefordert, inzwischen helfen sie an verschiedenen Orten im Westen. Einsatzschwerpunkte sind die Regionen Erftstadt, Euskirchen, Eschweiler und das Ahrtal bei Ahrweiler. Die Einsatzdauer ist derzeit noch nicht absehbar.
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Zunächst hatte der Schwerpunkt in den Bereichen Führungsunterstützung, Elektroversorgung, Verpflegung von Einsatzkräften, Begutachtung der Standfestigkeit von beschädigten Gebäuden und Mithilfe bei der Koordination der Versorgung der betroffenen Bevölkerung gelegen. Am Montagvormittag wurden dann weitere Siegener Einsatzkräfte für klassische Bergungsaufgaben in die Region Euskirchen alarmiert: Diese Helferinnen und Helfer sind Spezialisten der beiden THW-Bergungsgruppen und der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung.
Fachzug Logistik aus Siegen bereitet täglich 600 Mahlzeiten für Helfer zu
Von einem THW-Bereitstellungsraum in Euskirchen aus werden sie für einzelne konkrete Aufgaben eingesetzt, teilt der Ortsverband mit. Im Bereitstellungsraum können sich Einsatzkräfte ausruhen, dort schlafen und auf den jeweils nächsten Auftrag vorbereiten. Die sogenannte „Verpflegungskomponente“ und der Zugtrupp des Siegener Fachzugs Logistik unterstützen dort: Je 200 Mahlzeiten werden dort für Frühstück, Mittag- und Abendessen von den Köchen zusammen mit dem übrigen Personal täglich zubereitet.
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Die Fachgruppe Elektroversorgung ist derzeit für die stabile, unterbrechungsfreie Stromversorgung des Rathauses Eschweiler verantwortlich: Dort sind rund 400 Arbeitsplätze der Stadtverwaltung betroffen, zudem der derzeit besonders wichtige „Stab für außergewöhnliche Einsätze“, der die lokalen Hilfseinsätze und Maßnahmen für Eschweiler koordiniert. Das reguläre Stromleitungsnetz ist ausgefallen.
Aufwändige Transportlogistik: Siegener Experten koordinieren Bundeswehrhubschrauber
Im Bereich Erftstadt ist der auch Baufachberater des THW Siegen im Einsatz: Die Standfestigkeit der vielen durch das Hochwasser beschädigten Gebäude und Bauwerke – Brücken etwa – müssen begutachtet werden. „Dies ist eine wichtige Voraussetzung, bevor weitere Maßnahmen in den Gebäuden durch die Einsatzkräfte vorgenommen werden können“, so die Experten.
Der Fachzug Führung und Kommunikation aus Siegen hat seine Führungsstelle auf dem Nürburgring in Rheinland-Pfalz aufgebaut. Von dort aus unterstützen die Einsatzkräfte die Koordination der Hilfslieferungen an die betroffene Bevölkerung im Ahrtal und insbesondere in Bad Neuenahr und Ahrweiler. Hier sind rund 30.000 Menschen derzeit ohne Strom und ohne Trinkwasserversorgung. Das Abwassernetz und andere Teile der normalen Infrastruktur sind ebenfalls komplett ausgefallen.
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Viele Gebiete sind immer noch nur sehr schwer oder gar nicht über Straßen zu erreichen, die Transportlogistik erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Bundeswehr – durch Kraftfahrzeuge und zum Teil auch durch Hubschrauber. Ansonsten könnten weder Trinkwasser, Babynahrung, Kraftstoff und andere dringend benötigte Hilfsgüter an die Hilfebedürftigen verteilt werden.