Siegen. Mit dem ersten Intercity über Frankfurt nach Norddeich Mole ist Siegen wieder am Fernverkehrsnetz der Bahn – zunächst aber nur für den Sommer.

Der Ortsverband Südwestfalen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nutzt den Start der Intercity-Verbindung von Frankfurt über Siegen nach Norddeich Mole, um auf weitere Forderungen zur Verbesserung des Schienenverkehrs aufmerksam zu machen. Einige Mitglieder nahmen nun an der ersten IC-Fahrt teil – die früher möglich wurde, als ursprünglich angekündigt.

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Regulär wird die IC-Linie 34ab kommendem Dezember verkehren, wie die Deutsche Bahn Ende vergangenen Jahres mitteilte. Alle zwei Stunden geht es dann von Frankfurt über Letmathe nach Dortmund, wobei zwischen Dillenburg und Letmathe Nahverkehrstickets genutzt werden können. Die Züge halten unter anderem in Siegen und Kreuztal. Es wird die erste Direktverbindung aus dem Siegerland nach Dortmund. Ein Teil der Züge fährt weiter nach Norddeich Mole. Letztere Variante zog die Bahn aber bereits – zumindest mit einigen Terminen – vor: Die erste Chance, ohne Umsteigen von Siegen an die Nordsee zu kommen, wurde auf den 3. Juli gelegt, weitere Züge sind an den Freitagen und Samstagen vom 20. bis 28. August vorgesehen.

Von Siegen über Frankfurt nach Norddeich Mole im Intercity: ein langgehegter Wunsch

Mit diesem ersten IC-Direktzug „ging ein Wunsch der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft in Erfüllung“, heißt es in einer Mitteilung. Der Ortsverbandsvorstand Südwestfalen habe „in langen Gesprächen mit den politischen Entscheidern vor Ort die Positionen der EVG zur Weiterentwicklung des Schienenverkehrs und deren regionale Umsetzung erörtert“. Mit dem Start des Intercitys zum Fahrplanwechsel im Dezember „und mit dem Schnupperangebot rechtzeitig zu den Sommerferien“ sei ein wichtiger Schritt getan.

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Pünktlich um 11.28 Uhr fuhr der Intercity 2220 im Siegener Hauptbahnhof ein. Die EVG-Mitglieder waren bereits seit einiger Zeit vor Ort und sprachen mit den Wartenden. „Manche wollten einfach nur den Intercity sehen und Fotos machen, andere wussten gar nicht, dass ab Dezember 2021 dieser Intercity im Fahrplan ist“, schreibt die Gewerkschaft. „Wir sind froh, dass wir ein paar Fragen klären konnten.“ Wer bisher mit dem Zug von Siegen nach Norddeich Mole reisen wollte, musste mehrfach umsteigen. Das entfällt mit der neuen Lösung, die Fahrtzeit verkürzt sich auf etwas mehr als fünf Stunden.

Bahnverkehr in Siegen und Umgebung: Gewerkschaft hat weitere Forderungen

Mit der Intercity-Linie 34, die nach dem Intermezzo in den Sommerferien ab Dezember ihren regulären Betrieb aufnimmt, „ist nach langjähriger Abstinenz der Wirtschaftsraum Südwestfalen wieder mit dem Schienenpersonenfernverkehr der Deutschen Bahn verbunden“, schreibt die EVG. Was den Schienenverkehr in Südwestfalen anbetrifft, hat die EVG aber noch weitere Forderungen. Dazu gehören unter anderem:

Beseitigung der eingleisigen Abschnitte auf der Siegstrecke;

Ertüchtigung der Ruhr-Siegstrecke für den kombinierten Ladungsverkehr;

durchgängige Einführung eines Taktverkehrs auf der gesamten Bahnstrecke Betzdorf-Dillenburg;

Einführung eines Halbstundentakts im Schienenpersonennahverkehr zumindest während der Hauptverkehrszeiten;

Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik „durch Einführung modernster Technik nach europäischem Standard“;

Weiterentwicklung des kombinierten Ladungsverkehrs „und damit langfristig die Auslastung des Containerbahnhofs in Kreuztal als Schnittstelle zwischen Schienen- und Straßengüterverkehr“;

langfristige und dauerhafte Auslastung des Rangierbahnhofs Kreuztal im Einzelwagenladungsverkehr.

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