Vor der Sitzung des Schulausschusses hat die Schulgemeinde des Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums demonstriert.

Die Schülerschaft: Die Forderung der Schülerinnen und Schüler, die die Mitglieder des Schulausschusses vor dem Gläsersaal mit Transparenten empfangen, ist klar: „Wir wollen, dass unsere Schule offen bleibt“, sagt Annika Herling aus dem SV-Team des Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums. „Das Löhrtor will keinen Ganztag, der Ganztag bietet aber für uns viele Möglichkeiten.“ Ärgerlich ist die Schülervertretung darüber, dass es während der Pandemie nicht gelingen konnte, die Vorzüge der Schule öffentlich wirksam zu bewerben. „Wir haben schon so viel geschafft.“ Dass die Entscheidung über den Fortbestand ihrer Schule ansteht, habe sie überrascht, sagt Annika Herling. Es sei falsch gewesen, „uns nicht zu sagen, wie es um uns steht.“ Stellvertretende Schülersprecherin Lina Harnisch: „Wir haben davon aus der Zeitung erfahren.“

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Die Schulpflegschaft: Die Eltern hätten erst spät erfahren, „wie ernst es ist“, sagt Katja Schwarzer aus der Schulpflegschaft. Der Ganztag sie erst im vorigen Jahr neu konzipiert worden – „verwässert“, wird Angelika Flohren (SPD) später in der Sitzung sagen – , „das muss sich erst mal etablieren.“ Julia Sting, Vorsitzende der Schulpflegschaft, weist auf das Engagement der Kinder und Jugendlichen hin, die die Demo vor dem Gläsersaal übers Wochenende vorbereitet haben: „In ihrer Freizeit“, betont sie: „Die Schüler haben Angst um ihre Zukunft, und keiner weiß, wie es weitergeht.“

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Die Schulleitung: Schulleiter Dieter Fischbach hält den Vorschlag der Verwaltung, das PPR zu schließen und zur Dependance des Löhrtor-Gymnasiums zu machen, für „unausgegoren“ – und auch nicht abgestimmt. Es habe zwar eine Online-Konferenz der Schulleitungen mit der Verwaltung gegeben, „aber was die Verwaltung wirklich will, wurde nicht formuliert“. Grundsätzlich sei es nachvollziehbar, ein kleines System wie das PPR mit einem größeren zusammenschließen zu wollen. Faktisch möglich sei das aber „frühestens in zwei Jahren“. Dann erst sind nämlich die letzten beiden Jahrgänge des alten neunjährigen Gymnasiums – der Rosterberg war bei G 9 geblieben – in der Oberstufe. Derzeit wachsen an den anderen Gymnasien die Jahrgänge des wieder eingeführten G 9 erst nach, während die letzten G-8-Jahrgänge noch herauswachsen. Soll heißen: Das passt nicht zusammen. Ungelöst sieht Dieter Fischbach die Frage, wo die Kinder unterkommen, die bisher am Rosterberg angemeldet wurden. Denn das Löhrtor bekomme die vier Klassen, die es künftig bilden wird, selbst gefüllt – mit den Kindern, die dort sonst abgewiesen würden.

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