Weidenau. Die Abrissbagger haben ihre Arbeit erledigt: Das Deutsche Haus in Siegen-Weidenau steht nicht mehr. Historische Fassaden werden Thema in Politik.

Am Donnerstag, 10. Juni, haben die Abrissbagger ihr Werk vollendet: Das frühere Hotel „Deutsches Haus“ an der Waldhausstraße/Ecke Weidenauer Straße ist abgerissen (wir berichteten).

Schon seit Monaten liefen die Vorbereitungen zum Abriss des Gebäudes, die mit gewissen Schwierigkeiten verbunden war. Denn eine Sperrung der Weidenauer Straße konnte hier nicht erfolgen, lediglich die Waldhausstraße war für die Durchfahrt gesperrt. Zusätzliche Bagger hielten an ihren Greifern großflächige Gummimatten, während das Gebäude Stück für Stück abgetragen wurde.

Am Deutschen Haus entzündet sich Debatte ums Siegener Stadtbild

Das Areal, auf dem auch das benachbarte frühere Möbelhaus Bald steht, das während der Uni-Sanierung auf dem Haardter Berg zwischenzeitlich als Universitätsbibliothek diente, gehört dem Bauunternehmen Otto Quast. Weiterhin befand sich in den Gebäuden das Lager einer Hausräumungsfirma, die ebenfalls ausgezogen ist. Was auf dem Gelände geschehen soll, ist unklar.

Das Gebäude stand nicht unter Denkmalschutz. Zwar mutete die Fassade historisch an, das Innere war aber zu überformt, um entsprechende Kriterien zu erfüllen. Die Politik hat anlässlich dieses Abrisses das Vorhaben angestoßen, auch nicht denkmalgeschützte Gebäude im Stadtbild zu erhalten. Die rechtlichen Hürden dafür sind allerdings hoch.

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