Wilnsdorf. Alles ist bereit für die Erschließung in Flammersbach. Nur die Bauherren stehen noch nicht fest – die Nachfrage ist viel größer als das Angebot.

Im nächsten Jahr werden die ersten Häuser im Neubaugebiet Auf dem Damm in Flammersbach gebaut werden können. Im Juni will die Gemeinde die Aufträge für Straßen-, Wasser- und Kanalbau ausschreiben. Je nach Ergebnis und Kapazitäten der Unternehmen sollen die Tiefbauarbeiten in diesem Jahr beginnen.

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Das ist das Angebot

Bürgermeister Hannes Gieseler gab jetzt dem Rat einen Überblick über den Stand der Planung für insgesamt 28 Bauplätze in der Verlängerung der Ostlandstraße und der neuen Straße Am Jakobsweg, die von der Ostlandstraße abzweigt und in die Stöckerstraße einmündet. 14 Bauplätze sind im Besitz der Gemeinde, die Eigentümer der anderen 14 Grundstücke haben Erschließungsvereinbarungen mit der Gemeinde: Sie werden ihre Grundstücke an Bauwillige verkaufen oder selbst die Erschließungskosten übernehmen. Alternativ hatte die Gemeinde angeboten, die Grundstücke zu kaufen.

Im Rat machte Bürgermeister Gieseler darauf aufmerksam, dass von nun an jedes Ratsmitglied bei Entscheidungen über das Baugebiet befangen ist, das dort bauen will – einer verließ daraufhin den Saal. Grundsätzlich aber bleibt noch offen, wer auf dem Damm bauen kann: Es gibt rund 100 Bewerber für die 14 von der Gemeinde zu vergebenden Bauplätze. Auf dem Tisch des Rates lag der Entwurf einer Richtlinie, der auf Antrag der CDU-Fraktion vertagt wurde. „Wir haben noch Beratungsbedarf“, sagte Klaus Grünebach (CDU). Ekkehard Blume (Grüne) stimmte mit seiner Fraktion gegen den Vertagungsantrag: Die Grünen seien vorbereitet. „Es ist für mich unverständlich, dass das einer so kompetenten Fraktion wie der CDU nicht gelingt.“

So werden Bauplätze vergeben

Nach dem Entwurf der Richtlinie soll ein gemeindeeigener Bauplatz nur an Bauwillige verkauft werden, die ein Eigenheim selbst bewohnen wollen und nicht schon eine Baulücke im Gemeindegebiet besitze; dabei hat der private Voreigentümer ein Vorkaufrecht Das Grundstück soll innerhalb von zwei Jahren bebaut, das Haus spätestens ein Jahr nach Fertigstellung bezogen und vom Eigentümer mindestens drei Jahre lang selbst bewohnt werden. Wer der Bauverpflichtung nicht nachkommt, muss pro Jahr zehn Prozent des Kaufpreises nachzahlen, und wer in dem Haus nicht selbst lange genug wohnt, soll einen Aufschlag von 60 Prozent nachentrichten. Im Kaufvertrag sollen zudem Nachzahlungen von 40 Prozent vereinbart werden, wenn die Energieeffizienz des Gebäudes nicht nachgewiesen werden kann oder die zugesagte Regenwasserzisterne nicht angelegt wird.

Aus drei mach vier

Erstmals mit am Verwaltungstisch saß der neue Beigeordnete Johannes Schneider. Der Rudersdorfer war bisher Fachbereichsleiter bei der Gemeinde Neunkirchen, sein Amt hat er zum 1. Mai angetreten.

Bürgermeister Hannes Gieseler hat die bisher drei Fachbereiche neu gegliedert und vier Dezernate gebildet. Gieseler selbst führt das Dezernat Zentraler Service mit dem Fachdienst Personal, Organisation und IT. Außerdem hat er sich das Referat für Wirtschaftsförderung und Tourismus zugeordnet.

Das Dezernat Bürgerdienste mit den drei Fachdiensten Schulen/Soziales/Kultur/Sport, Ordnung/Bürgerbüro und Museum ist Beigeordnetem Johannes Schneider zugewiesen.

Das Dezernat Finanzen einschließlich des Zentralen Gebäudemanagements ist bei Kämmerer Daniel Denkert angesiedelt.

Das Dezernat Umwelt und Bauen mit den drei Fachdiensten Tiefbau, Bauverwaltung und Stadtplanung leitet Martin Klöckner.

Für die Auswahl der Bewerbungen selbst wird ein Punktesystem vorgeschlagen, bei Punktegleichheit soll das Los entscheiden:

Persönliche Haushaltssituation: 25 Punkte bekommen Paare, je 15 Punkte unterhaltsberechtigte Kinder (von der nachgewiesenen Schwangerschaft an), 5 Punkte Personen mit mindestens 50 Prozent Schwerbehinderung;

Wohnortbezug:15 Punkte für Bewerber, die mindestens fünf Jahre im Ortsteil leben, 10 Punkte für alle anderen Wilnsdorfer, pro Jahr darüber hinaus ein weiterer Punkt;

Klimaschutz: 5 Punkte für ein Energieeffzienzhaus, 5 Punkte für Regenwassernutzung;

Ehrenamt: 5 Punkte für Bewerber, die ehrenamtliches Engagement in einer gemeinnützigen Organisation seit mindestens drei Jahren nachweisen können.

Das ändert sich noch

An zwei Stellen hat der Rat den Bebauungsplan jetzt noch einmal geändert: Die ursprüngliche Idee, das Baugebiet in zwei Bauabschnitten zu erschließen, wird wegen der großen Nachfrage nach Bauplätzen aufgegeben. Deshalb wird auch der Wendehammer in der Mitte des Jakobsweges überflüssig, weil die Straße nun direkt durchgehend und nicht erst als Sackgasse gebaut wird. Kleiner als geplant ausfallen kann der Wendeplatz am Ende der Ostlandstraße, die ursprünglich auch für Omnibusse angelegt werden sollte. „Leider wollen die VWS mit ihren Linien nicht dorther fahren“, bedauert Bürgermeister Hannes Gieseler. Dafür gibt es jetzt an der Stelle der Wendeanlage einen zusätzlichen Bauplatz.

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