Netphen. Netphen startet mit Freibad in die Saison. Hallenbad und die anderen Anlagen im Freizeitpark bleiben nach wie vor geschlossen.

Am Samstag beginnt in Netphen wieder eine Freibadsaison. Nach dem umstrittenen Verzicht im vorigen Jahr nutzt die städtische Freizeitpark Obernautal GmbH (FON) in diesem Jahr den Spielraum, den die Corona-Schutzverordnung lässt. Von 10 bis 19 Uhr dürfen Badegäste schwimmen – die Liegewiesen bleiben gesperrt. Wer nicht geimpft oder bereits von einer Covid-Erkrankung genesen ist, muss die höchstens 48 Stunden alte Bescheinigung über einen negativen Test mitbringen „Wir sind gespannt“, sagt FON-Geschäftsführer Raik Richter – gerade an Wochenenden ist das Angebot an Teststationen in Netphen bisher eher problematisch.

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Das Hallenbad bleibt geschlossen, damit auch der dortige Umkleidebereich. Wer den Freibad-Eingang nutzt, dem stehen dort nur die Sammelumkleiden zur Verfügung. Das wird auch so bleiben, wenn die Öffnung des Hallenbades wieder erlaubt wird. Weil für Hallen- und Freibad unterschiedliche Schutzbestimmungen gelten werden, werden Gäste während ihres Aufenthaltes auch nicht zwischen beiden Bereichen wechseln können.

Fast alle Einrichtungen der FON im Freizeitpark sind seit 2. November geschlossen, weiter betrieben werden durfte nur die Physiotherapie im Physio-Aktiv-Studio. Für das Schulschwimmen darf auch das Hallenbad wieder genutzt werden; diese Möglichkeit nimmt derzeit aber nur die Sekundarschule wahr, die außerdem mit einer eigenen Trampolin AG die benachbarte „Arena“ entdeckt hat.

Gesellschafter werden abberufen

Im politischen Raum steht die Entscheidung über neue Strukturen. In der letzten Ratssitzung lag der Vorschlag der Verwaltung vor, die Mitglieder der FON-Gesellschafterversammlung abzuberufen. Allein Beigeordneter Andreas Fresen soll künftig die Stadt in der FON vertreten, der dort Weisungen des Hauptausschusses ausführt.

Die CDU-Fraktion forderte dagegen unter anderem, dass der Rat über die FON-Angelegenheiten entscheidet und dessen Beratungen „nicht (...) der Öffentlichkeit entzogen sind“. Im Verlauf der Diskussion zog die CDU ihren Antrag und die Verwaltung ihre Vorlage zurück.

Hürden vor dem Neustart

Raik Richter rechnet damit, dass es für die beiden Studios – das Physio Aktiv über dem Hallenbad und das Fitnessstudio an der Trampolinhalle – bei einer stabilen Inzidenz unter 50 grünes Licht gibt, für die Trampolinhalle selbst bei 35. „Wir sind parat.“ Die 43 Beschäftigten sind nicht mehr voll in Kurzarbeit, sondern stundenweise im Einsatz. „Es gibt immer wieder Arbeitseinsätze.“ So wurde die Zeit genutzt, in der Trampolinarena anzustreichen und im Freibad Hecken auszudünnen und damit die Liegeflächen zu erweitern. In den nächsten Monaten bis Anfang 2022 steht ein Sanierungsprogramm an, für das 721.000 Euro Landesmittel bereitstehen.

Die Pandemie zwingt die FON zu einem Neustart – dabei, so Geschäftsführer Raik Richter, sei der Betrieb „auf einem guten Weg“. Worin er die 2018 eröffnete Trampolinarena ausdrücklich einbezieht: „Dort haben wir ein Plus gefahren.“ Auch das Fitnessstudio sei vor der Schließung wirtschaftlich auf einem guten Weg gewesen. Dabei waren auch vor der Schließung Hürden zu überwinden: erst die mehrmonatige Sperrung der Brauersdorfer Straße wegen des Straßenausbaus, jetzt das faktische Abhängen des Freizeitparks vom öffentlichen Nahverkehr, der nach 16 Uhr nur noch auf Bestellung mit dem Taxibus erfolgt.

Jetzt richten sich die Erwartungen auf ein Publikum, das viel nachzuholen hat. Raik Richter hofft auf einen guten Sommer – zunächst für das Freibad, dann auch für die anderen Einrichtungen. Auch die Mannschaft möchte gern wieder Leben in allen Räumen hören: „Wir vermissen das.“

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