Siegen. Nach wie vor ist in Siegen-Wittgenstein in Sachen Impfen Geduld gefragt. Impfstoffe in den Arztpraxen sind noch immer knapp.

Zwar haben die Vertragsärzte in Westfalen-Lippe mit 100.000 Impfungen an einem Tag in der vergangenen Woche einen vorläufigen Rekord aufgestellt. Trotzdem beklagt die Kassenärztliche Vereinigung einen Mangel an Vakzinen in den Praxen.

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Insgesamt wurden mehr als eine Million Impfungen gegen das Coronavirus in den Arztpraxen in Westfalen-Lippe verabreicht. Die Vertragsarztpraxen seien erst seit Anfang April aktiv an der landesweiten Impfstrategie beteiligt und hätten in dieser kurzen Zeit schon einen beachtlichen Impf-Marathon hingelegt, betont der Vorstand um Dr. Dirk Spelmeyer, Dr. Volker Schrage und Thomas Müller.

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„Jetzt braucht es so schnell wie möglich ausreichend Impfstoff, um endlich eine verlässlichere Planung in den Praxen zu ermöglichen und allen impfwilligen Bürgern zeitnah ein Impfangebot machen zu können.“

KVWL: Auch Astrazeneca begrenzt verfügbar

Die Vertragsärzte würden aktuell immer wieder mit veränderten oder gekürzten Impfstoffbestellungen konfrontiert, auf die sie keinen Einfluss hätten. Diese kurzfristigen Änderungen der bundesweiten Bestellvorgaben bedeuteten für die Praxen nicht nur einen organisatorischen Mehraufwand, sondern führten auch zu Diskussionen in den Praxen.

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„Viele Bürgerinnen und Bürger glauben, dass mit der Aufhebung der Priorisierung für den Impfstoff von Astrazeneca nun auch eine Impfung unmittelbar möglich ist“, so der Vorstand weiter. Die Nachfrage unter den Patienten nach dem Vakzin sei hoch. „Gleichzeitig ist aber die Gesamtmenge des Impfstoffs immer noch begrenzt.“ Also könnten nicht alle Impfwünsche unmittelbar erfüllt werden, „die Bürger müssen weiterhin geduldig sein“.

So lange nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, würden die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte aus ethischen Gesichtspunkten – auch bei einer allgemeinen Aufhebung der Impf-Priorisierung – weiterhin vorrangig die älteren und vorerkrankten Patienten impfen.

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Der KVWL-Vorstand wirbt unter den Patienten um Verständnis. Die Ärzte würden zwar „die aufkommende Ungeduld vieler Bürger im Zusammenhang mit den Corona-Impfungen verstehen, aber der stärker werdende Impfneid sowie die häufig langwierigen Diskussionen belasten das Praxispersonal in dieser Situation zunehmend“.

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