Siegen-Wittgenstein. Die Sparda-Bank West erhebt 0,5 Prozent auf Girokonten. Die Volksbank in Südwestfalen setzt auf transparente Preismodelle

Die Genossenschaftsbanken in Siegen-Wittgenstein haben bereits im vergangenen Jahr auf die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) reagiert. Bei der Volksbank in Südwestfalen gibt es neue Kontomodelle seit Oktober 2020, dort gibt es für Erwachsene ab 28 Jahren drei Varianten, zuvor waren es sechs. Die VR-Konten kosten monatlich 3,49 Euro (Classic), 6,50 (Direkt) und 9,50 Euro (Comfort) für Mitglieder. Nicht-Mitglieder zahlen jeweils einen Euro mehr. Jede weitere Girokarte kostet allerdings zwölf Euro im Jahr und außer in der teuersten Variante sind nicht alle Leistungen enthalten. Ein- und Auszahlungen am Schalter etwa kosten 60 Cent, durch Mitarbeiter am Schalter erfasste Überweisungen sogar zwei Euro.

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„Mit unseren neuen Girokontomodellen im Privatkundengeschäft passen wir uns den sich in den vergangenen Jahren veränderten Kundenbedürfnissen an“, sagt Volksbank-Vorstandssprecher Karl Michael Dommes. Die Kunden hätten sich in der Mehrzahl für transparente und einfache Preismodelle, am liebsten Festpreismodelle ausgesprochen. Seit der Umstellung werden Entgeltabrechnungen nicht mehr quartalsweise, sondern monatlich erstellt. Jugendliche und junge Erwachsene erhalten bis zum 24. Geburtstag 100 Prozent und bis zum 28. Geburtstag 50 Prozent Rabatt auf den monatlichen Preis.

Sparda-Bank West nimmt Verwahrentgeld für Girokonten

„Die Sparda-Bank West ist wie andere Banken von der anhaltenden Niedrigzinsphase betroffen. Gleichzeitig steigen die Kosten, weil wir wie andere Branchen in Digitalisierung, sichere Technik und kompetente Mitarbeiter investieren“, sagt Ute Cewe, Leiterin Unternehmenskommunikation der Sparda-Bank Münster. Die Sparda-Bank geht bei der Weitergabe dieser Kosten an die Kunden einen anderen Weg. Seit April 2021 berechnet das Kreditinstitut ein sogenanntes Verwahrentgeld in Höhe von 0,5 Prozent pro Jahr. Auf dem ersten Girokonto haben Kunden jedoch einen Freibetrag von 25.000 Euro.

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Mit dem „Sparda Giro Online“ bietet die Genossenschaftsbank weiterhin ein kostenloses Konto für Kunden, die ihre Bankgeschäfte ausschließlich online tätigen. Voraussetzung ist der Eingang von Gehalt oder Rente, die Höhe ist dabei unerheblich. Ohne diesen Eingang kostet das Konto drei Euro. Das herkömmliche Girokonto kostet sechs Euro im Monat. Alle Zahlungsaufträge sind in diesem Preis enthalten, nur anfallende Portokosten werden berechnet. Bei beiden Modellen kostet eine optionale Bankcard 20 Euro jährlich. Für unter 28-Jährige, die zur Schule gehen, eine Ausbildung machen oder studieren, ist die Kontoführung kostenlos.