Siegen. Finanzlage hat sich zwar verschlechtert, aber die Verluste werden für spätere Jahre „isoliert“. Die Abrechnung kommt ab 2024.
Der Schein trügt zwar, die Zahl sticht aber doch heraus: Nachdem die Stadt Siegen schon 2019 ihr Haushaltsjahr mit einer schwarzen Null abschließen konnte, steht für 2020 an der Stelle des ursprünglich geplanten 5,9-Millionen-Defizits ein Überschuss von 1,1 Millionen Euro unter dem Strich.Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus dem Siegerland
Dieses vorläufige Jahresabschlussergebnis teilt Kämmerer Wolfgang Cavelius dem Hauptausschuss mit, der am Mittwoch, 12. Mai, ab 17 Uhr im Gläsersaal tagt. Endgültig wird das Ergebnis erst Ende des Jahres feststehen. Der Kämmerer macht allerdings darauf aufmerksam, dass auch Siegen die Pandemie-Belastungen „isoliert“, so wie es das Land vorgibt. Allein 2020 sind etwa 10 Millionen Euro aufgelaufen, die ab 2024 wie eine Investition abgeschrieben werden. Bei der Vorstellung des Etat für 2021 hatte Cavelius den Betrag von 70 Millionen Euro genannt, der bis dahin aufläuft – während die regulären Haushalte, die der Rat Jahr für Jahr verabschiedet, Überschüsse von mehr als neun Millionen Euro ausweisen werden.
Eigentlich in den roten Zahlen
Als Folge der Pandemie hat die Stadt im vorigen Jahr rund 17 Millionen Euro an Gewerbe- und Einkommensteuereinnahmen eingebüßt. Davon wurden rund neun Millionen Euro aus der Landeskasse ausgeglichen. Insgesamt 5,2 Millionen Euro konnte die Stadt bei den Ausgaben einsparen. Regulär hätte das dazu geführt, dass das Jahr mit 8,5 Millionen Euro Defizit abschließt und damit um 2,6 Millionen Euro schlechter als ursprünglich geplant. Erst durch den „außerordentlichen Ertrag“, der die Corona-Verluste auf die Einnahmenseite zaubert, kommt der Überschuss zustande.
Die Verschuldung der Stadt für Investitionen ist um acht Millionen Euro auf 94,2 Millionen Euro angestiegen: 14,2 Millionen Euro Kredite wurden aufgenommen, unter anderem auch für den Teil-Rückkauf des Stromnetzes, 6,2 Millionen Euro wurden getilgt. Das laufende Konto wurde mit 234,9 Millionen Euro Kassenkrediten überzogen. Der Zuwachs um fünf Millionen Euro kam vor allem durch das Programm Gute Schule zustande (3,4 Millionen Euro).
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