Netphen. An acht Straßen sollen in Netphen bis 2025 Sanierungsmaßnahmen vorgenommen werden. Für andere sanierungsbedürftige Straßen fehlt ein Konzept

Viele Straßen in Netphen sind sanierungsbedürftig, vor allem auch gepflasterte Wege. Das Kommunalabgabengesetz (KAG) erlaubt beitragsfrei jedoch nur eine Deckenkopfsanierung – die nur bei Asphalt möglich ist. Deshalb müssen die Straßen noch warten, eine Bestandsaufnahme soll im kommenden Jahr folgen. Immerhin zwei Straßen sollen aber bereits in diesem Jahr saniert werden.

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Geplante Sanierungen in Netphen

210.000 Euro investiert die Stadt Netphen 2021 in die Straßensanierung. Im Rahmen des Straßen- und Wegekonzepts werden 140.000 Euro für die Straße Im Heiteren Tal in Deuz und 70.000 Euro für den Zeisigweg in Dreis-Tiefenbach im Haushaltsplan für das Jahr 2021 vorgesehen. Der Stadtentwicklungsausschuss gab den Plänen der Verwaltung einstimmig grünes Licht, die Ausschussmitglieder erkundigten sich jedoch auch nach anderen Maßnahmen, die weder für 2021 noch für die Folgejahre geplant sind. Viele Straßen seien in einem schlechten Zustand. Dieses Problem ist der Verwaltung durchaus bewusst. „Allgemein ist anzumerken, dass eine Vielzahl von ausgebauten städtischen Straßen, die in den 60er, 70er und 80er Jahren hergestellt wurden, sanierungsbedürftig sind und einen ähnlich dringenden Sanierungsbedarf aufweisen“, heißt es in der entsprechenden Vorlage. Bis 2025 hat sich die Stadt die Sanierung folgender Straßen vorgenommen: Vor der Hürth, Waldstraße, Obere Industriestraße, Weidenauer Straße, Hermann-Löns-Straße und Fontanestraße. Die gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger: All diese Maßnahmen sollen – voraussichtlich – nicht mit KAG-Beiträgen der Anlieger finanziert werden.

Gepflasterte Straßen in Netphen müssen warten

Wenn die Grundstückseigentümer nicht belastet werden sollen, sind die Möglichkeiten jedoch begrenzt, erläuterte Baudezernent Rainer Schild. Deckenkopfsanierungen, bei denen lediglich die obere Schicht der Straße erneuert werden muss, können als investive Maßnahme in den städtischen Haushalt aufgenommen werden. Dies ist jedoch nur praktikabel, wenn keine tieferliegenden Schäden vorliegen – und grundsätzlich nur bei Asphalt-Straßen, nicht bei Kopfsteinpflaster. Bei gepflasterten Straßen müsse automatisch in die Substanz eingegriffen werden, wodurch die Maßnahme automatisch beitragspflichtig werden.

Paradigmenwechsel

Bis vor 30 Jahren seien gepflasterte Straßen hoch angesehen gewesen, erläuterte Schild die Gründe für die Anwendung dieser Methode.

„Wir haben daraus gelernt“, versprach der Baudezernent. In Zukunft werde diese Methode höchstens noch in Ausnahmefällen angewandt.

So kann beispielsweise die Bismarckstraße in Dreis-Tiefenbach nicht erneuert werden. Diese befinde sich in einem „unzumutbaren Zustand“, monierte unter anderem Ignaz Vitt (UWG) und forderte, die KSG an den Kosten zu beteiligen. „Das Thema ist durch“, winkte Rainer Schild ab. Annette Scholl (SPD) forderte eine Auflistung über alle gepflasterten Straßen und ein Konzept, wie diese saniert werden können. „Auf eine Auflistung würde ich gerne verzichten“, sagte Rainer Schild. Eine Bewertung aller Straßen stehe ohnehin an. Diese habe man lange vor sich hergeschoben, nun sei sie aber dringend nötig. Im kommenden Jahr soll sie erfolgen.

Kreisverkehr in Deuz bekommt Wappen aus Pflanzen

Nach der Diskussion um den grauen Asphalt ging es noch um ein bunteres Thema. In Deuz ist im Zuge des Ausbaus der L 729/719 am Knotenpunkt Kölner Straße/Marburger Straße/Albert-Irle-Straße ein sogenannter Minikreisel entstanden. Dieser soll nun gestaltet werden. Dabei steht zwar nur ein geringer Gestaltungsspielraum zur Verfügung, dieser soll jedoch optimal genutzt werden.

Dabei gilt es einiges zu beachten: So dürfen keine beweglichen und keine scharfen oder spitzen Elemente eingesetzt werden, und die Dekoration darf Verkehrsteilnehmer nicht blenden oder auf irgendeine andere Weise irritieren oder ablenken.

Die Idee, die im Ausschuss auf breite Zustimmung stieß, ist, ein aus Blumen gebildetes Wappen von Deuz als zentrales Element einzusetzen. „Es ist toll, wie Deuz sich weiterentwickelt“, lobte Rüdiger Bradtka (CDU). „Wir freuen uns“, schloss sich Annette Scholl an. Den Wunsch nach wechselnder, saisonaler Bepflanzung äußerte unter anderem Paul Legge (CDU) und schlug vor, sich ein Beispiel an der Stadt Hilchenbach zu nehmen und eine nahe gelegene Gärtnerei mit der Aufgabe zu betrauen.

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