Siegen. Halsschlagader nur um einen Zentimeter verfehlt – Vorwurf vor Landgericht: Siegener trifft Bekannten, rammt ihm ein Messer in Hals und geht.

„Komm, wir gehen, ich habe den getötet“, soll der Angeklagte gesagt und den Schauplatz in Begleitung verlassen haben. Das war demnach Freitagabend, 28. August 2020 in Siegen. An Kochs Ecke ist der Mann nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft an der Ampel mit einem Bekannten zusammengetroffen, hat diesem ein Messer in den Hals gestoßen und ist gegangen.

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Jetzt hat es der 36-Jährige mit dem Schwurgericht zu tun, das darüber entscheidet, ob er sich des versuchten Totschlages und der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht hat. Wobei die Tat im Zustand erheblich beeinträchtigter Schuldfähigkeit begangen worden sein soll.

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Nach der Anklage, die am Dienstag, 27. April, von Staatsanwältin Tabea Schneider vorgelesen wird, ist es bereits gut vier Wochen zuvor zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Da soll der Angeklagte einen anderen Zeugen mit einem Messer am Handgelenk verletzt haben. Das spätere Opfer griff ein und verhinderte möglicherweise Schlimmeres.

Nach größerer Fahndung in Siegen wird Verdächtiger festgenommen

Beim Zusammentreffen gegen 22 Uhr am 28. August soll der Mann den anderen auf dieses Verhalten mit Vorwürfen angesprochen und ihm dann unvermittelt sein Taschenmesser in den Hals gestoßen haben. Das Messer drang zwei Zentimeter tief ein, verfehlte die Schlagader des Geschädigten (33) dabei laut medizinischem Gutachten um gerade einmal einen Zentimeter. Der Angeklagte konnte nach einer größeren Fahndung noch am selben Abend festgenommen werden.

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Der Gutachter ist an diesem Morgen verhindert, daher bleibt es bei der Verlesung der Anklage. Ob sich der Angeklagte zu den Vorwürfen äußert, ist zwischen ihm und den Verteidigern noch nicht entschieden. Für den nächsten Prozesstermin am Donnerstag sind zahlreiche Zeugen geladen.

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