Siegen-Wittgenstein. „Grüne Welle von NRW bis Berlin“ will Laura Kraft als grüne Direktkandidatin Siegen-Wittgenstein lostreten. Themen: Bildung, Gleichberechtigung

Nachdem am am Montag die Kandidatur Annalena Baerbocks für das Kanzleramt bekanntgegeben wurde, nominieren auch die heimischen Grünen eine Frau als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl: Laura Kraft soll Siegen-Wittgenstein im Parlament vertreten.

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„Nicht nur auf Bundesebene, sondern auch bei uns in Siegen-Wittgenstein vor Ort, gehört die Hälfte der Macht bei den Grünen den Frauen“, schreibt die Partei in einer Mitteilung. Von den zwölf im vergangenen Jahr in den Siegener Rat gewählten Grünenvertretern seien die Hälfte Frauen. „Bei der Siegener CDU-Fraktion sind es schlappe fünf Frauen bei insgesamt 22 Stadtverordneten. Die Siegener SPD-Fraktion kommt immerhin auf fünf Frauen bei 15 Stadtverordneten.“

11,7 Prozent als Landratskandidatin 2020 für Siegen-Wittgenstein

Eine „grüne Welle von NRW bis nach Berlin“ will Laura Kraft als Direktkandidatin der Grünen für Siegen-Wittgenstein lostreten. Die 31-Jährige war bei der Kommunalwahl im September 2020 als Landratskandidatin gegen Andreas Müller (SPD) angetreten und kam auf 11,7 Prozent der Stimmen. Die Grünen sehen sich durch die aktuellen Umfragen im Aufwind, den sie auch für Laura Kraft als Direktkandidatin nutzen wollen, wie es weiter heißt, Kraft tritt demnach nicht nur als Direktkandidatin für Siegen-Wittgenstein an, sie wurde auf der Landesdelegiertenkonferenz am 10. April auch auf den Landeslistenplatz 23 gewählt.

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Ein Herzensanliegen Laura Krafts sei die Bildungspolitik, heißt es weiter: Als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Siegen kenne sie die Herausforderungen, mit denen Studierende aber auch Beschäftigte an den Hochschulen zu kämpfen haben. In ihrer Bewerbungsrede auf der Landesdelegiertenkonferenz hatte Kraft Themen benannt: „Studierende brauchen finanzielle Förderung, die ihnen Rückenwind gibt und sie nicht ausbremst.“ Dass Frauen in der Wissenschaft unterrepräsentiert seien, sieht sie kritisch: „Es gibt viele weibliche Studierende und auch Doktorandinnen, aber je höher die Karriereleiter geht, desto weniger Frauen finden sich dort.“

Laura Kraft fordert mehr Frauen in den Parlamenten

Neben Bildungspolitik ist ihr ein Anliegen. In ihrer Bewerbungsrede ging Kraft auf den „Global Gender Gap Report“ ein. Dem zufolge würden Männer und Frauen erst in 136 Jahren weltweit gleichberechtigt sein, wenn die aktuelle Entwicklung sich so fortsetze. „Dafür haben wir keine Zeit! Wir müssen jetzt die Strukturen ändern“, so Kraft. Das soll nach ihren Vorstellungen durch eine Aufwertung der Pflegeberufe, verlässliche Betreuungsangebote und ein Steuersystem, das Kinderberücksichtigt und Ehen nicht privilegiert, erreicht werden. Zudem brauche es mehr Frauen in den Parlamenten.

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