Neunkirchen. An der Planung für das Neunkirchener Ortszentrum beteiligen sich Bürger mit vielen Vorschlägen. Sie können nun verwirklicht werden.

Die Ortsmitte mit dem Rathausquartier, die Planung des Bürgerparks am Wildenbach, eine Gestaltungsfibel für das Ortszentrum oder eine Anlaufstelle, bei der die Bürger und Bürgerinnen ihre Ideen für die Weiterentwicklung Neunkirchens äußern können – für diese und weitere Projekte mehr hat die Gemeindeverwaltung nun 803.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm des Landes NRW erhalten.

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Bürgerbeteiligung 2018 gestartet

Bürgermeister Dr. Bernhard Baumann freut sich, dass die Entwicklung in Neunkirchens Ortskern dank dieser stattlichen Fördersumme weiter konkretisiert werden kann: „Das Städebauministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt Maßnahmen in 214 Städten und Gemeinden – wir sind mit mehreren Projektideen vertreten.“ Bereits seit 1971 leistet die Städtebauförderung des Bundes und der Länder einen Beitrag zur Entwicklung von Städten und Gemeinden. Insbesondere die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in den Quartieren vor Ort soll damit unterstützt werden.

Am Anfang stand die Bürgerbeteiligung: „Die Ideen und Vorstellungen der Menschen, die hier leben, waren hinsichtlich unserer Planungen sehr wichtig“, erklärt Bürgermeister Dr. Bernhard Baumann, „schließlich geht es darum, vor Ort zukunftsfähige Strukturen zum Wohnen und Leben zu erhalten und neu zu schaffen.“ 2018 hatte der Verwaltungschef unter dem Motto „Neunkirchen handelt“ zu dem Beteiligungsverfahren aufgerufen. „Aus der Bürgerschaft kamen viele tolle Vorschläge, die große Resonanz hat uns begeistert“, spricht Baumann für sein Team. Und: „Die Beteiligungsquote war enorm.“

Einkaufen und Verweilen

Doch nicht nur die Quantität der Vorschläge, auch deren Qualität konnte sich sehen lassen. Entstanden ist aus den Vorstellungen der Verwaltung und den Ideen der Bürger schließlich ein wichtiger Baustein bei der Erstellung eines INSEKs (Integriertes Stadtentwicklungskonzept). „Der Fokus unserer Planungen lang von Beginn an auf der Ortsmitte“, weist Stadtplaner Claas van der Zwaag auf die Visitenkarte Neunkirchens hin. Gute Einkaufsmöglichkeiten, eine hohe Verweilqualität, eine geeignete Infrastruktur und zugleich eine gute Erreichbarkeit seien wichtige Parameter für die Gestaltung des Zentrums.

Doch diese Faktoren erfordern viel Zeit und nicht minder viel Geld. Umso mehr freut sich die Gemeindeverwaltung über das „Go“ der Landesregierung. Dass die Ideen aus Neunkirchen mit mehr als 800.000 Euro unterstützt werden, schont das Gemeindesäckel enorm: „Vor allem angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, deren Effekte sich auf die Innenstädte und Ortskerne auswirken können, sind wir über die Unterstützung froh. Sie ermöglicht es uns, neue und nachhaltige Wege zu gehen“, resümiert Dr. Bernhard Baumann.

Planung wird nun ausgeschrieben

Als nächsten Schritt geht die Gemeindeverwaltung die Ausschreibung für die Planung des Quartiersmanagements sowie des Bürgerparks an. An der Finanzierung der ausgewählten Projekte des Städtebauförderprogramms 2021 beteiligen sich das Land Nordrhein-Westfalen mit 195 Millionen Euro, der Bund mit 171 Millionen Euro und die Europäische Union mit zwei Millionen Euro.

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