Siegen-Wittgenstein. Im Kreis Siegen-Wittgenstein können Hausbesitzer Geld bekommen, wenn sie Grün aufs Dach oder an die Fassade bringen.

Mauerpfeffer, Hauswurz oder Steinbrech auf das Dach, Blauregen, Pfeifenwinde oder das Geißblatt an die Fassade: Dach- und Fassadenbegrünungen sind gut fürs Klima. Der Kreistag hat jetzt den Weg für ein Förderprogramm freigemacht, mit dem Hauseigentümer und Unternehmen aus Siegen-Wittgenstein Mittel vom Land für ihre Begrünungsprojekte erhalten können.

Wie eine große Klimaanlage

„Eine Begrünung auf oder an Gebäuden wirkt sich positiv auf Verdunstung, Kühlung und Regenwasserrückhaltung vor Ort aus – das bepflanze Dach wirkt wie eine große grüne Klimaanlage“, betont Landrat Andreas Müller. „Besonders in dichtbesiedelten städtischen Gebieten sind die Vorteile eines begrünten Dachs oder einer bepflanzten Fassade nicht zu verachten“. Einen Anreiz, diese Flächen im Kreis gezielt zu begrünen und damit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, gibt jetzt das Förderprogramm des Landes NRW, „Klimaresilienz in Kommunen“. Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt, sich gemeinsam mit den Kommunen daran zu beteiligen.

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Pflanzen und Photovoltaik

Das bedeutet, dass Privatpersonen und Unternehmen in Siegen-Wittgenstein ab sofort Anträge für förderfähige Begrünungsvorhaben bei ihrer Stadt oder Gemeinde einreichen können. Diese werden dann gesammelt vom Kreis an das Land NRW übermittelt.„Bei der Begrünung von Dächern und Fassaden gibt es nur Gewinner. Ein Teil der versiegelten Flächen wird der Natur zurückgegeben und bietet Lebensraum für Tiere und Pflanzen“, so Lara Meurer, Klimaanpassungsmanagerin beim Kreis Siegen-Wittgenstein.

Anträge gibt es online

Einen Flyer mit Antragsformular finden Interessenten auf www.siegen-wittgenstein.de/klimaanpassung.

Ansprechpartnerin ist Lara Meurer, E-Mail: l.meurer@siegen-wittgenstein.de oder 0271/333-1164.

„Außerdem benötigt ein grünes Dach weniger Instandhaltungs- und Betriebskosten durch wirksamen Schutz der Dachabdichtung sowie der gesamten Dachkonstruktion. Durch die verbesserte Wärmedämmung hilft eine Dachbegrünung außerdem, Energie zu sparen“, so Meurer weiter.

Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig Grünflächen für die Menschen, nicht nur in den Städten sind. Grünflächen in unmittelbarer Wohnungs- oder Arbeitsnähe seien von enormer Bedeutung für das Wohlbefinden. „Dachbegrünungen und Photovoltaik-Anlagen schließen sich übrigens nicht automatisch gegenseitig aus“, betont die Expertin. „Es gibt gute Beispiele dafür, wie sich beide Dachnutzungsformen hervorragend kombinieren lassen.“

Anträge für förderfähige Maßnahmen können ab sofort gestellt werden. Die Förderung vom Land beträgt bis zu 50 Prozent. Alternativ zum Antrag bei der jeweiligen Kommune können sich Interessierte auch direkt an den Kreis wenden (siehe Kasten).

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