Siegen. SPD und CDU bringen diverse Ideen in den Rat Siegen ein: eine Kulturmarkthalle in der Oberstadt, mehr Wohnungsbau, mehr Geld fürs Stadtmarketing.
Die leerstehenden Verkaufsflächen im Krönchen-Center sollen Kultur-Markthalle werden. Die Prüfung eines solchen Konzepts beantragen CDU und SPD im Rahmen der Haushaltsberatung am Mittwoch, 14. April.
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Markt-, Essens- und Getränkestände könnten sich um einen zentralen Bereich mit vielen Sitzgelegenheiten gruppieren. In der Mitte wäre eine Veranstaltungsfläche für Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Poetry Slams, Kabarett und Kleinkunst. „Dafür bieten sich die leerstehenden Flächen an, da im Krönchen-Center bereits kulturelle Einrichtungen wie das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und die Volkshochschule angesiedelt sind, gleichzeitig die Flächen im Erdgeschoss bislang für den Einzelhandel zur Verfügung standen und im unmittelbaren Umfeld der Wochenmarkt auf dem Marktplatz stattfindet“, heißt es in dem Antrag.
Die anderen Anträge
Wohnraum: Die Verwaltung soll die Voraussetzungen für den Bau von mindestens 1000 zusätzlichen Wohnungen in den nächsten fünf Jahren schaffen. Neben Schießberg, Wellersberg und Giersberg nennt der Antrag das Elih-Gelände in Geisweid. In neuen Wohnbaugebieten und auf städtischen Grundstücken, die für eine Mehrfamilienhausbebauung vermarktet werden, sollen mindestens 25 Prozent der Bruttogeschossfläche für den Bau von gefördertem Wohnraum festgesetzt werden. In den letzten zehn Jahren sei die Einwohnerzahl Siegens entgegen den Voraussagen zur demografischen Entwicklung um 3000 Einwohner gewachsen. „Insbesondere mangelt es an preiswertem und gefördertem Wohnraum in unserer Stadt.“ Um den Bau von gefördertem Wohnraum und energiesparenden Gebäuden zu forcieren, soll ein Anreizsystem für Investoren geschaffen werden, mit dem Siegen den Bau solcher Wohneinheiten aus ökologischen und sozialen Gründen fördern wird.
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Außenarbeitsplätze für behinderte Menschen: Die Verwaltung soll prüfen, in welchen Bereichen, zum Beispiel bei der Grünflächenpflege, und unter welchen Voraussetzungen zusätzliche Außenarbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen bei der Stadt geschaffen werden können. „Menschen mit Behinderungen haben es schwer, außerhalb von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz zu finden.“
Kultur: Für die Förderung im Kulturbereich sollen weitere 30.000 Euro im Haushalt eingestellt werden. „Über mehrere Jahrzehnte“ sei das „Zuschusswesen“ nicht überarbeitet worden, heißt es in der Begründung. „Seitdem haben sich aber nicht nur die Kosten permanent weiterentwickelt, sondern es sind viele neue Ideen, Gruppen oder Vereine hinzugekommen, die das kulturelle Leben in unserer Stadt bereichern.“
Radverkehrsplanung
Die Stadtverwaltung soll um eine Vollzeitstelle für die Radverkehrsplanung verstärkt werden. Das beantragen CDU und SPD. Bisher arbeitet ein Radverkehrsbeauftragter auf einer Fünftelstelle.
„Uns geht es dabei einerseits um den Ausbau des Radwegenetzes und gleichzeitig um die Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsträger“, heißt es in dem Antrag. Die zusätzliche Vollzeitstelle sei ein „wichtiges Signal für die Stärkung des Radverkehrs in Siegen“.
Stadtmarketing: Der Zuschuss an die Stadtmarketing Siegen GmbH soll um 60.000 Euro erhöht werden. Damit soll eine Stelle für das Zentren- und Stadtteilmanagement finanziert werden. „Siegens Innenstadt und die Stadtteilzentren werden in der Zukunft anders aussehen als heute“, erklären CDU und SPD. Die Innenstadt werde durch die Förderprogramme „Siegen – Zu neuen Ufern“ und „Rund um den Siegberg“ erheblich aufgewertet. Diese Verbesserung gelte es, in der Zukunft fortzusetzen. „Durch die Corona-Pandemie mit ihren massiven negativen Auswirkungen auf den lokalen Einzelhandel ist diese Herausforderung dringender geworden denn je.“ Die beiden Fraktionen von CDU und SPD möchten „die durch zunehmenden Leerstand geprägte Siegener Innenstadt und die Ortsteile durch professionelles Know-how beleben“. Hauptziel soll die Stärkung des Einzelhandels, der Gastronomie und der Dienstleistungsunternehmen sein. Dies könne dazu beitragen, Arbeitsplätze und Kaufkraft in Siegen zu binden, die Steuereinnahmen zu verstetigen sowie den Leerstand von Gewerbeflächen zu beseitigen.