Netphen. Borkenkäfer-Kahlfläche wird aufgeforstet: Waldgenossenschaft und Schützenverein Netphen pflanzen Mammutbäumchen auf dem Steilhang In der Halbach.

Die Halbach ist kahl, hier stehen fast keine Fichten mehr. Der Borkenkäfer hat fast alle Bäume beschädigt, die 80 bis 100 Jahre alten Bestände mussten gefällt werden. Jetzt wurde dort neues Grün gepflanzt.

Die Halbach ist ein Waldgelände rechtsseitig am Ortsausgang von Netphen in Richtung Deuz. Der Steilhang hat Geschichte: Unterhalb steht schon seit den 1920er Jahren das Schützenhaus des Schützenvereins Netphen. Früher hatte der Verein dort auch seine regelmäßigen Schießübungen und Trainings auf den 50 und 100 Meter langen Schießbahnen mit Kleinkaliber ausgetragen.

Am Schützenhaus in Netphen soll Mischwald entstehen

Längst befindet sich der Schießstand in der Georg-Heimann-Halle. Während der Nazizeit und kurze Zeit danach diente das Schützenhaus als Behelfsheim. Ende der 1940er Jahre wurde es abgebrochen, die Schützen bauten ihr Haus schon ein Jahr später wieder auf.

Bis vor kurzem hat das Schützenhaus In der Halbach im Schatten von bis zu 100 Jahre alten Fichten gestanden. Bis sich der Borkenkäfer ausbreitete. Den Waldgenossenschaften Ober- und Niedernetphen blieb nichts anderes übrig, als die befallenen Bäume zu entfernen. Harvester und Holzvollernter wurden eingesetzt, die dicken Stämme zum Abtransport an den Wegen gelagert. „Astwerk und Baumstümpfe bleiben liegen und sollen in den kommenden Jahren vermodern. Wir wollen das Steilhanggelände wieder aufforsten, jedoch nicht wieder mit Fichten, sondern hier soll ein Mischwald entstehen“, sagt Wolfgang Spies, Vorstand der Waldgenossenschaft und seit 54 Jahren Mitglied im Schützenverein Netphen.

150 Mammutbäumchen sind eingepflanzt, weitere Bäume sollen folgen

Mit der Aufforstung haben nun 16 Mitglieder der Waldgenossenschaft und des Schützenvereins begonnen und 150 Mammutbäumchen gekauft. Sie wurden jetzt in den Steilhang eingepflanzt. Der Mammutbaum legt nach dem Einpflanzen eine dreijährigen „Wachstumspause“ ein. Dann aber wächst er bis zu einen Meter pro Jahr und kann so schnell eine beachtliche Höhe von bis zu 50 Metern erreichen.

Die Einpflanzstrecke wurde abgesteckt, kleine Pflanzlöcher gegraben und etwa einen Meter lange Holzstangen in den Waldboden gesteckt. Nachdem die im Pflanztopf gelieferten 150 Mammutbäumchen an Ort und Stelle gebracht waren, konnten sie in den Waldboden gepflanzt werden. In den kommenden Wochen wollen die Schützenvereinsmitglieder und Waldgenossen weitere Bäume pflanzen. „Im unteren Bereich des Weges, wo auch unser Schützenhaus steht, wollen wir einen Pflanzstreifen mit Obstbäumen, Kastanien oder auch Büschen wie Flieder anlegen“, kündigt Wolfgang Spies an.

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