Wer Wohlfahrtsverbände als „Sozialindustrie“ diskreditiert, lässt ein Stück Ahnungslosigkeit durchblicken, glaubt Steffen Schwab.
Die Maßstäbe verrutschen: Wohnberatung für ältere Menschen, telefonischer Besuchsdienst für in der Pandemie Vereinsamende, mehr Kompetenz gegen sexualisierte Gewalt an Kindern: Kleine Positionen im Kreishaushalt, die Kreistagsfraktionen für geeignet halten, ausgerechnet daran Widerspruch festzumachen.
Und dann die Debatte über die Schulassistenten für Inklusionskinder: Wer freie Träger von Wohlfahrtspflege als „Sozialindustrie“ diskreditiert, ist eiskalt – so zu denken, ist aber natürlich durchaus legitim. Deutlich wird dabei allerdings gelegentlich auch eine gehörige Portion Ahnungslosigkeit, was Auftrag und Funktion sozialer Arbeit angeht: Solche Denkweise führt auf direktem Weg zu Kommunalisierung oder Verstaatlichung. Ob das wirklich gewollt ist?
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