Siegen. Klimademo in Corona-Zeiten: Statt zentraler Kundgebung organisieren Fridays For Future eine Menschenkette von der Unter- in die Oberstadt Siegens

Vom Kölner Tor bis in die Oberstadt reichte die Menschenkette: Die Klimaprotestbewegung Fridays For Future (FFF) Siegen hat sich am Freitag, 19. März, am inzwischen siebten globalen Klimastreik beteiligt.

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Statt des bisher üblichen Demonstrationszugs mit Kundgebung an zentraler Stelle bildeten die knapp 150 Teilnehmer aller Altersstufen entlang eines Seils eine Menschenkette zwischen Unter- und Oberstadt – eine neue, coronabedingte Art, auf die zentralen Anliegen von Fridays For Future aufmerksam zu machen.

Fridays For Future Siegen rufen zu Nutzung von Balkonen und Fenstern auf

Mottos waren „No More Empty Promises“ („keine leeren Versprechen mehr“) und „alle für 1,5“ (Grad, Red.) in diesem Jahr. „Symbolhaft dafür, dass all diese gesellschaftlichen Krisen symptomatische Auswüchse eines Systems sind, welches auf Ausbeutung und Profitzwang beruht, und Wirtschaftsinteressen konsequent vor Menschenleben stellt, aber vor allem symbolhaft dafür, dass wir einen großen Zusammenhalt und Menschen brauchen, die sich dem entgegenstellen und für bessere Verhältnisse kämpfen, haben wir diese kreative Aktion geplant“, erklärt Roland Wiegel, Students for Future, die den Protest mitorganisiert haben.

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Neben der Veranstaltung auf der Kölner Straße hatte FFF dazu aufgerufen, Fenster und Balkone zu nutzen. So sei sichergestellt, dass alle in irgendeiner Form am Streiktag teilhaben und der Thematik die nötige Präsenz verleihen können.

Kritik am Öffentlichen Nahverkehr in privater Hand in Siegen-Wittgenstein

„Auch die Stadt Siegen kann sich nicht aus der Verantwortung ziehen und muss die bestehenden Lücken in der Klimapolitik endlich aufarbeiten. Ganz nach dem Motto dieses Globalen Streiks wollen wir keine leeren Versprechen mehr, sondern handfeste, radikale, das heißt an die Wurzel gehende, Lösungen“, sagt Karolin Guhlke, die die Versammlung angemeldet hat.

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„Wie schwer zu übersehen ist, ist eine der größten Baustellen im gesamten Kreis der Öffentliche Personennahverkehr, der sich immer noch in privater Hand befindet. Und anstatt den Konsum einzelner Menschen für die Klimakrise verantwortlich zu machen, müssen wir ein konsequentes Augenmerk auf die großen Konzerne und Unternehmen legen, die sich trotz viel größerer Verantwortung immer wieder durch Lobbyarbeit aus der Affäre ziehen.“

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