Siegen. Pläne für Hybridsemester waren fertig, aber die Uni Siegen bleibt angesichts des Infektionsgeschehens im Lockdown. Es gibt allerdings Ausnahmen.

Die Pläne für ein Hybridsemester lagen fertig in den Schubladen, aufgrund der aktuellen Pandemielage bleibt die Universität Siegen aber im Lockdown: Das Sommersemester 2021 bleibt ein rein digitales, für Präsenzveranstaltungen gibt es nur wenige Ausnahmen.

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„Wir hatten ein Testregime für die gesamte Uni entwickelt und die Logistik dafür vorbereitet“, sagte Rektor Prof. Holger Burckhart bei einer online übertragenen Informationsveranstaltung am Mittwoch. „Wir hatten auf ein reguliertes Hybridsemester gehofft“, bei dem 50 Personen mit Abstand, Masken und Selbsttests hätten zusammenkommen können. Stattdessen behält die Hochschule ihren rein digitalen Betrieb zunächst bis Pfingsten, 24. Mai, bei. „Wir können öffnen, wenn es möglich und zumutbar ist“, betont der Rektor – und wenn es erlaubt ist. Anfang Mai werde das genauer eruiert.

Rückkehr zur Präsenz an der Uni Siegen – wenn möglich – keine Pflicht

Damit bestehe aber nun Planungssicherheit, sagt Prof. Alexandra Nonnenmacher, Prorektorin für Bildung. Die bräuchten viele Studierende, etwa mit Blick auf Wohnungen oder Nebenjobs. Und sollte eine teilweise Rückkehr zur Präsenz ab Ende Mai möglich werden: Verpflichtend wäre dies in keinem Fall. Ausnahmen vom reinen Digitalbetrieb gibt es vor allem in der Forschung. Wo es aufgrund der Räumlichkeiten und der universitären Ausstattung nicht anders als in Präsenz geht – Kunst, Labore –, können bereits fünf Personen plus Veranstaltungsleitung vor Ort arbeiten, auch in der Lehre, etwa bei Übungen.

Informieren über die aktuelle Entwicklung: Prorektorin Alexandra Nonnenmacher, Rektor Holger Burckhart, Pressesprecher André Zeppenfeld und Kanzler Ulf Richter.
Informieren über die aktuelle Entwicklung: Prorektorin Alexandra Nonnenmacher, Rektor Holger Burckhart, Pressesprecher André Zeppenfeld und Kanzler Ulf Richter. © Screenshot YouTube | Uni Siegen

Der Unterschied: Die meisten Studierendengruppen in regulären Seminaren und Vorlesungen wechseln stetig, bilden über den Tag von Veranstaltung zu Veranstaltung immer neue Zusammensetzungen – eine kleine Forschungsgruppe bleibt gewissermaßen unter sich. Das funktioniere etwa in der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät bereits hervorragend, im nächsten Schritt soll diese Vor-Ort-Präsenz auch für Forschung im theoretischen und literaturgeprägten Bereichen möglich sein – ohne bisherige Passierscheine.

Ausnahmen für Forschung und manche Lehre an der Uni Siegen

Seit Ausbruch der Pandemie vor einem Jahr gab es an der Uni Siegen 111 positiv auf Corona getestete Hochschulangehörige – „das ist Ihrer aller Mitarbeit zu verdanken“, betont Holger Burckhart, weiterhin wolle die Uni alle so gut es gehe schützen. Dazu gehört auch die Teststrategie. Kanzler Ulf Richter hat die ersten 2500 Selbsttests bestellt, die für alle, die irgendwie an der Uni präsent sind, zur Verfügung stehen sollen und deren Qualität denen der Schnelltests entsprechen, die von medizinischem Personal durchgeführt werden. Derzeit werde die Logistik aufgebaut: Die Tests können an Abgabestellen geholt und dann zuhause durchgeführt werden, verbunden mit der Verpflichtung, positive Ergebnisse ans Kreisgesundheitsamt zu melden.

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„Homeoffice bleibt der Regelfall“, stellt Kanzler Richter klar, Präsenz sei zunächst nur möglich, wenn unumgänglich. Den Vorwurf, die Uni Siegen gehe mit der Pandemie restriktiver um als andere, kontert Richter: „Von uns gehen aber auch keine größeren Infektionslagen aus.“ Zudem, ergänzt Rektor Burckhart, handle man keineswegs isoliert und folge einer großen Breite der NRW-Unis.

Uni Siegen will aus Erfahrungen des Sommersemesters 2020 lernen

„Wir werden mit der Pandemie noch eine ganze Zeit leben müssen“, sagt Ulf Richter mit Blick auf eine Rückkehr zum normalen Büroalltag. Also: Viele Bewegungen an der Uni und ihrer Angehörigen möglichst vermeiden, mit Tests eine gewisse Sicherheit herstellen, idealerweise den Schub der Digitalisierung durch Corona für die Zeit danach nutzen.

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„Ich bin überzeugt, dass wir das nächste Sommersemester rein digital gut hinbekommen“, sagt Alexandra Nonnenmacher mit Blick auf die Erfahrungen des vergangenen Sommersemesters – auch wenn keineswegs alles ideal sei. Man wolle aber überall dort, wo es Schwierigkeiten gebe, nachbessern, Probleme lösen. „Wir kommen da durch“, bekräftigte Rektor Burckhart, „bleiben Sie solidarisch, engagiert, verzeihen Sie Fehler und leben sie auch mit Unannehmlichkeiten.“

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