Siegen. Derzeit laufen in Siegen mehrere Projekte zum (Sozialen) Wohnungsbau: Inmitten bestehender Wohnquartiere auf bislang unbebauten Grundstücken.
An mehreren Stellen im Siegener Stadtgebiet laufen bereits die Projekte oder befinden sich in recht konkreten Planungen, um im Rahmen von Quartiersverdichtung auf Freiflächen Wohnraum im preisgünstigeren Segment zu schaffen.
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Die Vorhaben sollen auf bautechnisch durchaus nicht unproblematischen Grundstücken inmitten bereits bestehender Wohngebiete umgesetzt werden, in allen Fällen sind auch Mehrfamilienhäuser mit einem Anteil Sozialer Wohnungsbau vorgesehen.
Siegener Wohnraumprojekt 1: Schultestraße in Weidenau
Im Quartier „Vogelsang“ plant das Erndtebrücker Unternehmen Berge-Bau zusammen mit der Kreiswohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft (KSG) die Errichtung von 18 Reihenhäusern mit insgesamt 24 Wohneinheiten sowie eines Mehrfamilienhauses mit acht Wohnungen. Dort soll auch geförderter Sozialer Wohnungsbau bereitgestellt werden.
Die Grundstücke sind im Bebauungsplan überwiegend noch als private Grünflächen ausgewiesen. Die zweigeschossigen Reihenhäuser mit Dachgeschoss und -terrasse sollen ober- und unterhalb eines Wohnwegs angeordnet werden, das Mehrfamilienhaus erhält drei Geschosse. Zur Erschließung muss eine Privatstraße von den Unternehmen hergerichtet werden – weil die Straße mit bis zu 20 Prozent Gefälle sehr steil ist, durchaus eine Herausforderung.
Stellplätze sollen auf einer zentralen Fläche für alle Grundstücke gebündelt werden, energetisch ist ein Blockheizkraftwerk in Planung. Weitere Maßnahmen sind im weiteren Verfahren angedacht. Die Nachverdichtung sei insbesondere deshalb aussichtsreich, weil zwei erfahrene Akteure aus der Region als Vorhabenträger im Boot seien.
Siegener Wohnraumprojekt 2: Hengsberg in Eiserfeld
Auf der ehemaligen Gärtnereifläche und angrenzenden Bereichen am Hengsberg möchte die Siegener Projektentwicklungsgesellschaft LB Invest mehrere Mehrfamilienhäuser mit Blick auf Eiserfeld errichten. Vorgesehen ist ein Ensemble mit bis zu sechs mehrgeschossigen Mehrfamilienhäusern mit 40 bis 60 Wohneinheiten, abhängig von der Erschließung. Denn auch hier macht die Hanglage eine Verkehrsanbindung nicht gerade leicht, auch Altlasten könnten vorhanden sein.
30 bis 50 Prozent, je nach weiterer Entwicklung, sollen als geförderter Wohnraum gebaut werden. Geplant sind entweder Tiefgaragen oder integrierte Garagengeschosse, die Wohnungen selbst bieten demnach verschiedene Grundrisse und Aufteilungen bis zum Penthouse im Dachgeschoss. Vorgesehen sind neben extensiver Dachbegrünung und Freiflächengestaltung weitere energetische Maßnahmen und idealerweise die Nutzung Erneuerbarer Energien.
Siegener Wohnraumprojekt 3: Am Lausbecher in der Fludersbach
Wiederum auf einer Freifläche an einer recht steilen Hanglage inmitten eines bestehenden Wohnquartiers plant die Firma Lang Immobilien aus Bad Hönningen drei Mehrfamilienhäuser mit 24 öffentlich geförderten, barrierearmen und rollstuhlgerechten Mietwohnungen. Der Bereich liegt zwischen dem Wohngebiet Lindenberg und dem Gewerbegebiet Fludersbach, die Straße „Am Lausbecher“ führt mittendurch.
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Auch hier ist die Topografie anspruchsvoll, die jahrzehntelange Baulücke soll aber angesichts des Drucks im Siegener Wohnungsmarkt nun geschlossen werden. Die Gebäude sind geplant mit drei Vollgeschossen plus Keller und Dachetage und damit leicht höher als die umliegende Bebauung – aber noch verträglich, so die Analyse der Abteilung Stadtplanung.
Siegener Politik macht sich stark für Fußweg am Lausbecher
30 Stellplätze sind vorgesehen, die Straße „Am Lausbecher“ muss dazu wiederum ertüchtigt werden. Auf dem Grundstück ist auch eine größere Spielfläche vorgesehen. Um überhaupt mit dem Bauen beginnen zu können, sind zunächst nicht unerhebliche Eingriffe am Gelände selbst erforderlich. Aus der Politik war der Wunsch geäußert worden, das Grundstück über eine Rampe oder Treppe am Ostrand fußläufig zu erschließen, um den Menschen im Quartier den Weg zum nahen Supermarkt zu vereinfachen – gerade vor dem Hintergrund, dass es sich um Sozialen Wohnungsbau handelt. „Das Gelände ist unglaublich steil, wir prüfen das, aber wenn es technisch nicht machbar ist, macht es halt keinen Sinn“, so die Antwort von Stadtbaurat Henrik Schumann dazu im Bauausschuss. Da der Investor dann keine Verkehrssicherungspflicht habe, müsse die Stadt womöglich in die Bresche springen, gab Marlene Krippendorf, Abteilung Stadtplanung, zu bedenken.
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Bereits 2016 hatte der Rat beschlossen, die Grundstücke auszuschreiben, verbunden mit der Auflage, dort auch Sozialen Wohnungsbau zu errichten. Das Bebauungsplanverfahren ist eingeleitet, da auf Basis des alten Planungsrechts das Vorhaben nicht hätte verwirklicht werden können und um Sicherheit für den Investor zu schaffen.
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