Siegen-Wittgenstein. Corona hat die Wohnraumförderung in Siegen-Wittgenstein ausgebremst. Ende 2021 könnte es wieder aufwärts gehen.

Die Wohnraumförderung stockt – auch das dürfte eine Folge der Pandemie sein, wie die Kreisverwaltung in einem Bericht an den Bauausschuss vermutet. Nach einer starken Nachfrage im Jahr 2019, in dem 22 Mietwohnungen gefördert wurden, hätten sich die für dieses Jahr angekündigten Vorhaben allesamt verzögert. „Persönliche Beratungsgespräche konnten fast überhaupt nicht stattfinden, überwiegend erfolgte eine Beratung per Email und Telefon.“

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Bei der Mietwohnungsbauförderung stand den Kreis ein Budget von 8,3 Millionen Euro Landesmitteln zur Verfügung. Dem gegenüber standen drei Anträge mit einem Volumen von 3,7 Millionen Euro für 27 Wohnungen, von denen bisher einer bewilligt wurde.

Bei der Eigentumsförderung wurden zunächst 14 Anträge für den Neubau oder Kauf von Wohneigentum gestellt, dann aber neun zurückgezogen. „Gründe hierfür waren überwiegend die wirtschaftliche Situation der Antragsteller, die Unvereinbarkeit mit den gesetzlichen Vorgaben oder der Verkauf der Immobilie an andere Interessenten.“ 511.600 Euro Fördermittel aus dem Budget von 900.000 Euro zur Eigentumsförderung wurden schließlich für vier Anträge bewilligt.

Fünf von acht Anträgen auf Modernisierungsförderung wurden zurückgezogen, zwei mit einem Volumen von insgesamt 160.700 Euro wurden bewilligt. Zur Verfügung standen knapp 1.5 Millionen Euro.

Erst wenige Anträge

Zusätzlich hat er Kreis ein eigenes Zuschussprogramm aufgelegt. Ein Antrag für einen Zuschuss für die Schaffung von Wohnraum wurde bisher bewilligt, zwei Anträge, bereitgestellten privaten Wohnraum in selbst genutztem Wohneigentum zu fördern, wurden abgelehnt. Der Kreis rechnet Ende 2021 sowie 2022 mit mehr Anträgen. Bedingung für die Förderung ist nämlich, dass die Wohnungen bezugsfertig sind.

Insbesondere aus Siegen seien weitere Förderprojekte zu erwarten, da die Stadt mehrere Grundstücke unter der Voraussetzung ausgeschrieben hat, dass dort gefördert gebaut wird, heißt es in der Vorlage. Im Kreis Siegen-Wittgenstein haben nur noch Siegen und Freudenberg überdurchschnittliche Mietniveaus (M3). Bis auf Erndtebrück (wie bisher M 1) werden nun alle anderen Kommunen dem Mietniveau 2 (unterdurchschnittlich) zugeordnet. Diese „Gebietskulissen“ sind maßgeblich für die Förderbudgets. Der Kreis erwartet allerdings keine negativen Auswirkungen, weil Mietobergrenze (5,90 Euro je Quadratmeter) und Grundpauschale (2180 Euro je Quadratmeter) für alle Mietniveaus gelten. Durch Erhöhung der Darlehenssumme von 100.000 auf 120.000 Euro je Wohnung oder Eigenheim sollen Modernisierungen und der Umbau von bestehenden Wohnungen gestärkt werden.

Der Wohnbauflächenfonds des Kreises zur Finanzierung von Grunderwerb durch die Kommunen ist mit einer Million Euro ausgestattet. Bisher habe es nur „vereinzelte unverbindliche Anfragen“ gegeben. Da verstärkt Bauflächen ausgewiesen werden, könne sich „zukünftig ein verstärktes Interesse“ ergeben

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