Siegerland. Auch bei der Volksbank in Südwestfalen macht sich der Immobilien-Boom im Corona-Jahr bemerkbar.
Die Volksbank in Südwestfalen hat ihr Geschäftsjahr 2020 mit einem Bilanzgewinn von 3,5 Millionen Euro abgeschlossen – im Jahr 2019 war es noch ein Gewinn von 4,5 Millionen Euro. Diese Entwicklung sei aufgrund der Corona-Pandemie und der Negativ-Zins-Phase entstanden. Dennoch stieg die Bilanzsumme erstmals über die Vier-Milliarden-Euro-Marke, das liegt vor allem an der Geldanlage in Wertpapiere und Investitionen in Immobilien, erläuterte Roland Krebs aus dem Vorstand der Volksbank in Südwestfalen.
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„2020 war ein Jahr der Extreme und wird als solches in die Geschichtsbücher eingehen. In solchen Zeiten ist es nicht ganz einfach, den Kurs zu halten“, erläutert Karl-Michael Dommes, Vorstand der Volksbank in Südwestfalen, zu Beginn der erstmals digitalen Bilanz-Pressekonferenz.
Die Volksbank in Südwestfalen hat im vergangenen Jahr die Digitalisierung des Unternehmens vorangetrieben: Das Online-Banking, die Banking-App und vor allem das kontaktlose Bezahlen stiegen im vergangenen Jahr an. „Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind nicht mehr nur nice-to-have, es gehört einfach dazu, sich auch als Kreditinstitut damit zu beschäftigen“, so Dommes. So wurden Beratungen am Standort Siegen oft auch per Telefon-Videoberatung betrieben. Trotz des Ausbaus der digitalen Angebote denkt die Volksbank Südwestfalen aber noch nicht über Filialschließungen nach, „das muss dann individuell entschieden werden. Dazu behalten wir die Kundenfrequenz an den einzelnen Standorten im Auge.“
Auch Vermögensverwaltung kann jetzt online stattfinden: Seit Start zum Jahresbeginn wurden 3,5 Millionen Euro Depotvolumen von Kunden angelegt.
Einsatz in der Pandemie
Auch in diesem Jahr will die Volksbank Vereine oder Menschen für ihr freiwillige regionale Engagement auszeichnen. Der EIVER-Preis wird 2021 für herausragendes Engagement in der Pandemie verliehen.
Die Bewerbungsphase startete am 15. Februar und geht noch bis zum 15. April, „Wir haben schon heute, am 26. Februar, zehn Bewerbungen vorliegen“, sagt Karl-Michael Dommes. Am 7. Juni wird dann auf der Vertreterversammlung über die Gewinner entschieden.
Immobilien-Boom
„In Zeiten von Null- und Minuszinsen stellten sich viele Kunden die Frage: Wohin mit meinem Erspartem? Viele wollten in ihr Zuhause investieren“, sagt Roland Krebs. So wurde auch das Immobiliengeschäft der Bank digitalisiert. Das Internetportal wohnen-in-suedwestfalen.de bietet Kunden einen Überblick über kooperierende Partner der Bank, wie zum Beispiel Stromanbieter oder Handwerker. Die Volksbank Südwestfalen konnte im Geschäftsjahr 2020 einen Rekordergebnis im Immobiliengeschäft erzielen: Es wurden 155 Objekte in Südwestfalen verkauft mit einem Gesamtvolumen von über 34 Millionen Euro. Der Provisionsertrag aus Immobilienvermittlung im Kundenauftrag erreichte mit 1,75 Millionen eine Rekordsumme. Das Volumen der Neugeschäfte im Jahr 2020 lag bei 253 Millionen Euro – ein Anstieg von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt konnte die Volksbank 1.300 Menschen ihren Wohntraum erfüllen.
Außerdem legte das Kundengeschäftsvolumen um 4,2 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zu. Dabei beliefen sich die bilanziellen Kredite auf 2,752 Millionen Euro, davon 46 Prozent auf das Privatkundengeschäft. Das Neugeschäft verzeichnete ebenfalls einen enormen Anstieg um 11,6 Prozent auf 359,2 Millionen Euro. Die Volksbank in Südwestfalen stellte auch Corona-Kredite in Höhe von 121 Millionen Euro für Firmen zu Verfügung.
Wertpapiere stärker nachgefragt
„Die anhaltende Nullzins-Situation verstärkt die Nachfrage nach Anlageformen im Wertpapiergeschäft“, erläutert Roland Krebs. So sind 2020 Investments zunehmend über Sparplänen erfolgt, es wurden 3000 Wertpapiersparpläne abgeschlossen. Insgesamt gab es einen Anstieg von 8,3 Prozent an Anlagen in Investmentfonds. Die Volksbank in Südwestfalen hat 2020 722 Kunden dazugewinnen können, insgesamt zählt sie rund 23.000 Mitglieder. Die Bank spendete im Coronajahr 2020 rund 580.000 Euro für Vereine und Projekte.
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