Der Streit um den Kreishaushalt ist Routine, das Zahlenwerk eigentlich wenig spektakulär. Meint Steffen Schwab.
Routine ist das längst, völlig unabhängig von den Parteifarben, denen Bürgermeister und Landrat jeweils gerade zuzuordnen sind: Der Kreis sorgt mütterlich-väterlich für seine Städte und Gemeinden, weil er kein eigenes Geld hat, naturgemäß auf deren Kosten. Die Städte und Gemeinden klagen, dass der Kreis das Geld, das er ihnen abnimmt, mit vollen Händen ausgibt. Und jeder weiß, dass alle über ein Nullsummenspiel reden: Was der eine nicht tut, müssen die anderen übernehmen – es sei denn, es handele sich tatsächlich um völlig überflüssige oder gar unsinnige Ausgaben. Aber die hat bisher noch niemand benannt, und das wird in diesem Jahr erst echt niemand tun, wo doch so viele Rathäuser von mehr oder weniger großen Viel-Farben-Bündnissen regiert werden.
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Wenn man denn das Haar in der Suppe suchen mag: Dann könnte man die voluminöse Begleitmusik für das im Grunde bescheidene Zahlenwerk für etwas zu laut gestellt halten. Glasfaser – zahlt der Bund. Kitas – zahlt zur Hälfte das Land. Rettungsdienst, Straßen, Nahverkehr – alles Basics, die Bürger zu Recht selbstverständlich erwarten. Da tun Leute einfach ihre Arbeit. Sie tun sie gut. Und sie sind geschickt darin, Geld an Land zu ziehen, keineswegs nur von den elf Gemeinden. Mehr nicht. Wie gesagt: Man kann das bemäkeln. Muss man aber nicht.
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