Siegen. Der Boden muss die neue Siegtalbrücke tragen: Kampfmittelsondierung, Kernbohrungen und Rammsondierungen starten unter der A45 Ende Februar.

Das Vorhaben zum Neubau der Siegtalbrücke macht den nächsten Schritt: Noch im Februar beginnt die Baugrunderkundung; Probebohrungen werden durchgeführt, um herauszufinden, wie tragfähig der Boden ist.

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Wie berichtet hatte Straßen NRW, seit 1. Januar abgelöst von der Autobahn GmbH des Bundes, grünes Licht für die Vorzugsvariante des Brückenneubaus bekommen. Im Zuge des durchgängig sechsstreifigen Ausbaus der A 45 soll die alte Siegtalbrücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dazu muss ein Baugrundgutachten erstellt werden, indem Bohrungen durchgeführt werden, ebenso ist eine Kampfmittelsondierung geplant. Beides beginnt ab Donnerstag, 25. Februar.

Autobahn Westfalen prüft auf Blindgänger mit erschütterungsarmem Bohrverfahren

Derzeit sind die Ingenieure der Autobahn Westfalen damit beschäftigt, eine Vorplanung zu erstellen. „Um ein solches Bauwerk zu planen, müssen wir wissen, auf welchem Grund wir bauen und wie tragfähig ein Untergrund ist“, sagt Katharina Erbismann, Teamleiterin Konstruktiver Ingenieurbau in der Außenstelle Netphen der Autobahn Westfalen. „Die Erkenntnisse, die wir mit etwa 60 Kernbohrungen und ebenso vielen Rammsondierungen gewinnen, fließen in unsere Planungen ein.“

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Ende Mai sollen dann alle Bereiche, die auf diese Weise erkundet werden müssen, erfasst sein. Bevor die eigentlichen Bohrungen und Rammsondierungen gestartet werden können, muss geprüft werden, ob sich im Boden Kampfmittel befinden. Dazu werden 45 Messbohrungen mittels eines erschütterungsarmen Schneckenbohrverfahrens bis zu zehn Meter tief vorgenommen. Und zwar überall dort, wo Kampfmittelverdachtsflächen vorliegen. Die Kampfmittelverdachtsflächen werden mit Hilfe der Auswertung von Luftbildaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg ermittelt.

Gut 1600 Meter Bohrkerne aus dem Siegener Boden werden untersucht

Nach Abschluss dieser Vorarbeiten werden Bohrkerne mit einem Durchmesser von etwa zehn Zentimetern aus der Erde geholt. „Wir erreichen Bohrtiefen zwischen 25 und 40 Metern“, erläutert Erbismann. Am Ende liegen dann gut 1600 Meter Bohrkerne zur Untersuchung bereit. Die Bohrkerne zeigen, welche Bodenschichten im geplanten Baufeld zu finden sind. Im Weiteren können auch in den Bohrlöchern selbst noch Untersuchungen durchgeführt werden, die für das Bodengutachten wichtige Erkenntnisse liefern.

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Direkt neben jeder Kernbohrung werden 60 schwere Rammsondierungen durchgeführt. Mit Tiefen zwischen fünf und 20 Metern wird mit Hilfe dieser Arbeiten der Widerstand des Bodens gemessen. Um die Arbeiten zu beschleunigen, soll mit zwei Bohrgeräten parallel gearbeitet werden.

Zwölf der insgesamt 60 Bohransatzpunkte liegen auf der A 45, die übrigen liegen im Bereich möglicher zukünftiger Pfeilerstandorte im Tal. Betroffene Eigentümer sind im Vorfeld über die Arbeiten informiert worden. Auf der A 45 und auch an den Straßen unterhalb der Siegtalbrücke kann es durch die Bohrarbeiten zu Behinderungen kommen.

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