Siegen. Siegener Grüne beharren auf Meinung: Dass der Arbeitskreis unter grünem Vorsitz für den Herrengarten-Entwurf stimmte, sei kein Grund gegen Kritik
Die Grünen lehnen das geplante Beton-Element rund um den Herrengarten weiterhin ab. Als Gründe dafür nennen sie: In Siegen sei bereits viel zu viel Beton verbaut worden. Beton habe eine schlechte CO2-Bilanz und sollte, wo immer es geht, sparsam eingesetzt werden. Beton versiegelt Fläche. Beton sei oft nach kurzer Zeit nicht schön anzusehen.
„Dass Beton ein Element der Landschaftsarchitektur sei, sehen wir als Armutszeugnis an“, heißt es in einer Pressemitteilung. Es sei eine Kapitulation, Beton mit Schutz vor Vandalismus zu begründen. Die vielen beschmierten Betonflächen in der Stadt zeigten das. Zum anderen würde das bedeuten, dass nur noch Beton in der Stadtgestaltung in Frage käme, „eine schauerliche Vorstellung“.
Stufenanlage in Siegen ebenfalls aus Beton – „Charme einer Ufermauer“
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Es gebe auch andere Materialien, mit denen robust gebaut werden könne. Dass der Herrengarten einen skulpturalen Rahmen brauche, würde von den Grünen nicht bestritten. Doch sei auch dies kein Argument für Beton.
Dass die Verwendung von Beton besonders mit der Stufenanlage an den neuen Ufern korrespondieren solle, ist für die Grünen eher ein Argument gegen Beton. Die Stufenanlage besitze leider optisch den Charme einer Ufermauer und gewinne erst, wenn es dunkel werde und die Beleuchtung zum Tragen komme. „Soll dieser Fehler nun am Herrengarten wiederholt werden?“, fragen die Grünen.
Stufenanlage ebenfalls aus Beton
Dass der Arbeitskreis einstimmig für den nun vorliegenden Entwurf gestimmt habe, lassen die Grünen als Argument nicht gelten. In dem Arbeitskreis seien tolle Ideen entwickelt worden. Dass dies unter Grünen-Vorsitz geschehen sei, „macht uns stolz“. Dass aber eine Debatte abgeschmettert werde mit der Begründung, dass der Arbeitskreis doch so entschieden habe, werfe die Frage auf: Warum sollen sich die Gremien des Rates noch mit dem Thema befassen? Die Entscheidung über den Werkstoff treffen die Gremien, nicht die Verwaltung, „auch wenn die GroKo hier lieber kuscht“, heißt es.
Ratsmehrheit und Verwaltung werfen den Grünen vor, nach jahrelangem Schweigen bzw. Zustimmen nun zu einem verspäteten Zeitpunkt eine Diskussion um den Beton vom Zaun zu brechen. Die politischen Gremien haben sich bisher mehrheitlich für den geplanten Entwurf ausgesprochen – mit Beton.
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