Siegen. Siegener Verwaltung kann nicht nachvollziehen, warum die Grünen erst jetzt den Entwurf für den Herrengarten bemängeln, dem sie vorher zustimmten.
„Das ist mir übel aufgestoßen“, sagte Stadtbaurat Henrik Schumann im Umweltausschuss. Grund für den Ärger: Die Kritik der Grünen am Entwurf für den Herrengarten im Bezirksausschuss (wir berichteten). Damit war Schumann nicht der einzige.
In die Realisierungswettbewerbe – nicht nur zum Herrengarten, aber auch – sei die Politik von Anfang an eingebunden, so der Stadtbaurat. Auch die Grünen, die sogar den Vorsitz im begleitenden Arbeitskreis innehatten. „Ich kann nicht nachvollziehen, warum so spät Kritik kommt, wenn der Entwurf ausformuliert ist.“ Wenn so fundamentale Elemente bemängelt würden, werde ein Signal ausgesendet, das dem Projekt nicht gerecht werde. „Ich hätte gerne Einstimmigkeit“, sagte Schumann, „und Stolz, dass wir so ein Projekt schaffen.“ Denn der Zuschussgeber verfolge auch solche Diskussionen, die sich „im Klein-Klein verlieren. Alle hatten genug Raum und Gelegenheit, sich im Verfahren selbst zu Wort zu melden.“
Beton-Sitzelement stilprägend für den künftigen Siegener Herrengarten
Die anderen Fraktionen sahen das ähnlich. „Wir können die Gestaltungswettbewerbe in Frage stellen, dann wären wir viel schneller“, meinte Henner Klaas (CDU) – aber auch die Grünen hätten so ein Verfahren immer gefordert. Im Preisgericht seien auch die Grünen vertreten gewesen – und es habe einstimmig entschieden. Das kritisierte Beton-Element sei maßgeblich und stilprägend für den ganzen Entwurf, es jetzt zu zerreden sei „eine Ohrfeige für die Planer, für die Politik, die Verwaltung, die Siegener Bevölkerung.“ Die Diskussion sei „unnötig wie sonstwas“.
„Für Siegen ist das ein Meilenstein, es wird ein Höhepunkt werden“, schlug Günther Langer (UWG) versöhnlichere Töne an.
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